Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP)

Die nächste große Pflege-Insolvenz: Das Pflege-Haus brennt ab, die politische Feuerwehr guckt zu

(Berlin) - Die nächste große Pflege-Insolvenz ist aus Sicht des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP) ein alarmierender Beleg politischer Realitätsverweigerung. Solange die Ursachen für das Heimsterben nicht bekämpft werden, ist der Kollaps der Altenpflege nur eine Frage der Zeit.

Dazu erklärt AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Niemand in der Gesundheitspolitik kann noch behaupten, nichts vom Heimsterben zu wissen. Die Not der Heime und der Pflegebedürftigen ist mit Händen zu greifen, regelmäßig melden Medien neue Insolvenzen. Zur Politik der drei Affen – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – gesellt sich ein vierter Affe: nichts tun.

Pflegekassen und Sozialhilfeträger lassen Einrichtungen auf Millionenbeträgen sitzen. Bürokratische Vorgaben ersticken jede betriebswirtschaftliche Vernunft und blockieren Innovationen bis Heime und Dienste aufgeben. So wird Deutschland zum Wartelisten-Weltmeister und die Leidtragenden sind die Pflegebedürftigen.

Das Pflege-Haus brennt ab, die politische Feuerwehr guckt zu. Das Sondierungspapier ist ein Totalausfall: Kein Wort zur Versorgungssicherheit in der Altenpflege, nur der vage Verweis auf eine große Reform – das ist zu wenig. Die Menschen zahlen Beiträge und erwarten zu Recht einen Pflegeplatz. Wenn der Staat dieses Versprechen nicht mehr einlöst, verlieren wir nicht nur Versorgung und Wirtschaftskraft, sondern auch Vertrauen – in Politik, Institutionen und unsere Demokratie.“

Hintergrund
2023 und 2024 mussten über 1200 Pflegeeinrichtungen Insolvenz anmelden oder schließen, wie unser Heimsterben-Monitoring ergab (zur Heimsterben-Karte Stand Anfang September 2024). Um den Bedarf an Pflegeplätzen zu decken, müssten 200 zusätzliche Pflegeheime pro Jahr entstehen. Stattdessen werden im Trend Pflegeplätze abgebaut.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP), Andrea Renatus, Geschäftsstellenleiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 6780637-0

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