Die letzte vollständige Spielzeit vor der Corona-Pandemie: Werkstatistik 2018/2019 des Bühnenvereins zeigt Vielfalt der deutschsprachigen Theaterlandschaft
(Köln) - Heute, am 30. Juli 2020, erscheint die 72. Ausgabe von "Wer spielte was?", der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins. Die Statistik 2018/2019 zeigt eine konstante Vielfalt in der deutschsprachigen Theaterlandschaft und fasst die letzte vollständige Spielzeit vor der Corona-Pandemie zusammen. Der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne stellt fest: "Längst ist absehbar, dass die in dieser Werkstatistik dargestellte Spielzeit 2018/2019 die letzte vor einem vermutlich historischen Einschnitt sein wird. Denn in der ihr nachfolgenden, der gerade zu Ende gehenden Spielzeit 2019/2020, konnten durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Theater nur rund die Hälfte an Inszenierungen und Aufführungen gespielt werden. Die genauen Zahlen werden wir in der nächsten Werkstatistik verfolgen können. Gerade in bewegten Zeiten ist es wichtig, auf fundiertes Zahlenmaterial zurückzugreifen, um kulturpolitische Diskussionen an Fakten orientiert führen zu können."
463 Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben der Redaktion ihre Daten gemeldet, davon 386 in Deutschland. Die Zahlen rund um die Inszenierungen ähneln denen der letzten Jahre: 4.749 gespielte Werke in Deutschland (minus 30 gegenüber der Vorsaison) in 7.152 Inszenierungen (minus 165) mit 82.052 Aufführungen (minus 998).
Auch bei den Spitzenreitern des Repertoires ist diese Werkstatistik zunächst frei von großen Überraschungen. In der Oper liegt Mozart (mit 93 Inszenierungen in Deutschland, plus 3 im Vergleich zur Vorsaison) vor Verdi (92, minus 6) und Wagner (69, minus 8). Im Schauspiel führt Shakespeare (96, minus 4) vor Brecht (57, plus 10) und Schiller (47, plus 5). Mit Lot Vekemans (26 Inszenierungen) taucht wieder eine Frau unter den zehn meistgespielten Autor*innen auf, mit Robert Koall (ebenfalls 26) und Lutz Hübner (auch 26) zwei weitere Gegenwartsautoren. Ein Blick in die Auswertungen jenseits der Spitzenpositionen und in die anderen Sparten offenbart aber die ganze Vielfalt ästhetischer Spielfarben in den Spielplänen: Unter den 7152 Inszenierungen waren 834 Opern, 123 Operetten, 246 Musicals, 2740 Schauspielinszenierungen, 523 Ballett- und Tanzproduktionen, 1544 Inszenierungen des Kinder- und Jugendtheaters, 294 Inszenierungen des Puppen- und Figurentheaters, 278 Revuen und Liederabende sowie 570 Projekte, Performances und Mehrspartenprojekte.
Die Werkstatistik erscheint erstmals beim Wissenschaftsverlag Königshausen & Neumann. Unter der ISBN-Nummer ISBN 978-3-8260-7061-7 wird das 441 Seiten starke Buch damit auch im Buchhandel für 29,80 Euro käuflich zu erwerben sein. Das Buch kann nach wie vor auch über die Redaktion der DEUTSCHEN BÜHNE bestellt werden: werkstatistik@die-deutsche-buehne.de. Begleitend zur Werkstatistik werden die Zahlen der Spielzeit 2018/2019 im Schwerpunkt "Wie viel Avantgarde steckt im Repertoire?" des Juli-Hefts der vom Bühnenverein herausgegebenen Zeitschrift DIE DEUTSCHE BÜHNE illustriert, erläutert und hinterfragt (zu bestellen unter www.die-deutsche-buehne.de).
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester
Vera Scory-Engels, Leiterin Kommunikation
St.-Apern-Str. 17-21, 50667 Köln
Telefon: (0221) 208120, Fax: (0221) 2081228
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Deutscher Bühnenverein schlägt Arbeitszeitmodell vor
- Ergebnisse der diesjährigen Jahreshauptversammlung in Bielefeld: Im Zentrum stehen die Demokratie und die Entwicklung von Arbeitszeiten im Tarifvertrag
- Zukunft gestalten - Mitglieder des Deutschen Bühnenvereins erarbeiten Vorschläge zur Reform des NV Bühne