"Die Krise als Chance begreifen, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit zusammen anpacken!"
(Berlin) - Vor rund 50 Teilnehmenden aus Politik, Industrie, Verbänden und Verbraucherorganisationen diskutierte die Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Dr. Ophelia Nick unter der journalistischen Leitung von Ute Welty in der "KOSTBAR - Die Lebensmitteldebatte am Morgen" mit Doris Abeln, Mitglied der Geschäftsleitung der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, Dr. Dirk Zantow, Geschäftsführer der bofrost* Dienstleistungs GmbH & Co. KG und dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner über "Grünen Wind" in der Agrar- und Ernährungspolitik und die Folgen des Ukraine-Krieges für die Ernährungswirtschaft. Dabei wurden die dringenden Anliegen der Tiefkühlbranche zur Absicherung und Flexibilisierung der Lieferketten sowie der Energieversorgung deutlich. Die Branche bekräftigte ihren Anspruch, die Politik fachlich-konstruktiv bei der Findung von pragmatischen Lösungen auch im Bereich der Nachhaltigkeit zu unterstützen. Die KOSTBAR ist ein politisches Debattenformat, das das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. (dti) zu aktuellen Themen veranstaltet, um den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft zu fördern.
Versorgungsicherheit und Nachhaltigkeit zusammen denken
Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick dankte in ihrem Eingangsstatement der systemrelevanten Tiefkühlbranche für ihren täglichen Beitrag zu einer sicheren Versorgung mit frischen Lebensmitteln in Deutschland und bekräftigte den Ansatz ihres Hauses, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Sie warnte zugleich davor, Krisen gegeneinander auszuspielen: "Wir müssen jetzt nachhaltiger wirtschaften, um widerstandsfähiger zu werden und die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft zu stellen. Versorgungssicherheit und die Nachhaltigkeit müssen zusammengedacht werden. In dieser Krise liegt auch eine große Chance."
Flexibilität entlang der Lieferkette ermöglichen
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf ihre Lieferketten wirken sich bereits jetzt spürbar aus. Doris Abeln, Mitglied der Geschäftsleitung der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG bekräftigte, dass die TK-Branche auch in dieser angespannten Situation ihren Beitrag zur Sicherung der Lieferfähigkeit und Versorgung leisten will, wie schon zuvor in der Corona-Pandemie: "Dafür brauchen die Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette flexible Lösungen der Politik, die für Klarheit und Rechtssicherheit sorgen und die den komplexen Lieferketten Rechnung tragen, die derzeit stark unter Druck stehen."
Priorität für die Energieversorgung der Tiefkühlwirtschaft
Eine denkbare Rationierung oder gar ein Ausfall von Erdgaslieferungen als Folge des Ukraine-Krieges würde die gesamte Lebensmittelproduktion und -logistik bedrohen. "Wenn keine Energie da ist, bleibt im Extremfall die Kartoffel auf dem Acker", so beschrieb Dr. Dirk Zantow, Geschäftsführer der bofrost* Dienstleistungs GmbH & Co. KG, den worst-case für die Lebensmittelversorgung. Er forderte daher von der Politik, eine eindeutige Priorisierung bei der Gasversorgung für systemrelevante Akteure wie die Unternehmen der Tiefkühlbranche und ihre Zulieferer. Gleichzeitig betonte er, dass auch in der aktuellen Krise weiter in die Erneuerbaren Energien intensiviert und somit auch der Weg zur Klimaneutralität fortgesetzt wird. "Tiefkühlkost und Nachhaltigkeit, das ist für mich kein Widerspruch.!"
Gemeinsam für pragmatische Lösung
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer:innen, dass die Auswirkungen des Krieges, aber auch die Klima-Krise nur kooperativ angegangen werden können. Dazu braucht es pragmatische Lösungen, deren Umsetzung schneller als bisher erfolgen muss. Die Schwerfälligkeit des Systems muss bekämpft werden, so die gemeinsame Überzeugung, damit notwendige Veränderungen schneller umgesetzt werden können.
dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner betonte, die Tiefkühlbranche steht als konstruktiver Partner weiter bereit. "Das zentrale Anliegen der Branche für die nächsten Jahre ist der Weg zur Klimaneutralität. Dazu bietet die Branche der Politik ihre konstruktive Zusammenarbeit an." Die Angebotsform "Tiefkühl" mit ihren hervorragenden Eigenschaften wie Haltbarkeit, Frische und Natürlichkeit ist bestens geeignet für eine sichere Versorgung und für eine gesunde, nachhaltige Ernährung. Auch in punkto Klimabilanz und Lebensmittelverluste hebt sich die Branche positiv ab und geht mit innovativen Schritten voran. Diese Ansätze wird die Branche auch zukünftig weiter im Dialog mit der Politik verfolgen.
KOSTBAR - Die Lebensmitteldebatte des Deutschen Tiefkühlinstitut
Das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. ist seit mehr als 60 Jahren die Kommunikations- und Informationsplattform der Tiefkühlwirtschaft. Die Branche zählt zu den fünf größten Teilbereichen der Lebensmittelwirtschaft. Die Tiefkühlung bewahrt durch ernte- und fangfrische Verarbeitung das Kostbarste der Lebensmittel: Vitamine und Nährstoffe für unsere Ernährung. Mit der Frühstücksdebatte KOSTBAR leistet das Deutsche Tiefkühlinstitut einen Beitrag zum Austausch über aktuelle Ernährungsthemen mit Politik und Gesellschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Tiefkühlinstitut e.V. (dti)
Franziska Šošo, Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Reinhardtstr. 46, 10117 Berlin
Telefon: (030) 28093620, Fax: (030) 280936220