Die Katze ist aus dem Sack: Koalition bereitet Ausbildungsabgabe vor
(Berlin) - Zur Entscheidung der Koalitionsfraktionen, eine Ausbildungsplatzabgabe einzuführen, erklärt BFB-Geschäftsführer Marcus Kuhlmann in Berlin:
Jetzt ist die Katze also endlich aus dem Sack: Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen erliegen dem Druck der Gewerkschaften, denen der Bundeskanzler im März des Jahres eine Abgabe versprochen hat, obwohl er selbst die Ansicht seines Wirtschaftsministers Clement teilt, dass eine wie auch immer ausgestaltete Ausbildungsabgabe nichts bringt und sogar kontraproduktiv ist. Die Jugendlichen, die nun erst recht keinen Ausbildungsplatz bekommen, werden geopfert für eine Agenda 2010, nur um es sich mit den Gewerkschaften nicht vollends zu verderben.
Es ist völlig gleichgültig, ob die Abgabe in Form einer Umlage kommt, die ausbildende Betriebe begünstigen soll, oder der Vorschlag der SPD letztlich umgesetzt wird, eine steuerähnliche zusätzliche Abgabe für alle Betriebe einzuführen, um davon zusätzliche Ausbildungsplätze zu finanzieren.
Beides stellt eine Extra-Abgabe dar, die den Freien Berufen angesichts zahlreicher anderer massiver Frontalangriffe auf ihr Selbstverständnis und ihre ökonomische Basis weiter zusetzt.
In den Praxen, Kanzleien, Apotheken und Büros der Freien Berufe gibt es noch immer rund 4.000 unbesetzte Ausbildungsplätze, weil es an geeigneten Bewerbern mangelt. Noch immer gibt es leider viel zu viele Jugendliche, die nicht ausbildungsfähig sind. Eine Abgabe bewirkt lediglich, dass sich die nicht ausbildenden Betriebe frei kaufen werden. Das kommt sie billiger als einen nicht qualifizierten Bewerber in Eigeninitiative auf ein für die Berufsausbildung erforderliches Ausbildungsniveau heranzuführen. Kein einziger zusätzlicher Ausbildungsplatz wird durch eine Abgabe im Bereich der Freien Berufe geschaffen.
Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände vertritt rund 783 Tausend Freiberufler. Diese beschäftigen über zweieinhalb Millionen Mitarbeiter darunter ca. 160 Tausend Auszubildende und erwirtschaften rund neun Prozent des Bruttoinlandproduktes.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB)
Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin
Telefon: 030/2844440, Telefax: 030/28444440
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