DIE GÜTERBAHNEN wachsen weiter: jetzt über 100 Mitglieder
(Leipzig) - Bei ihrer Mitgliederversammlung in Leipzig bekräftigen DIE GÜTERBAHNEN, den Marktanteil der Schiene im Einklang mit dem Ampel-Koalitionsvertrag auf mindestens 25 Prozent bis 2030 steigern zu wollen. Auch eine Steigerung auf 35 Prozent bis 2035 halten die Mitglieder für machbar. Gleichzeitig mahnen sie, dass dieser Hochlauf der Schienentransporte keine Einbahnstraße ist, sondern politische Maßnahmen erfordert.
Beim halbjährigen Treffen der GÜTERBAHNEN trifft die Freude, dass der Marktanteil der Schiene im Güterverkehr inzwischen über 20 Prozent liegt auf den Frust mangelnder politischer Unterstützung. "Mit einem Fünftel des Verkehrs liegen wir deutlich unter dem Potenzial, das wir haben. Für unseren vermutlich von Klimaziel-Alpträumen geplagten Verkehrsminister und seine Prognostiker kann dieser Wert gar nicht erklärbar sein. Allein hier zeigt sich, wie sehr die jüngste Langzeit-Verkehrsprognose der Marktentwicklung und natürlich auch den verkehrspolitischen Zielen der Verkehrsverlagerung widerspricht", fasst GÜTERBAHNEN-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling die aktuelle Situation im Schienengüterverkehr zusammen. Stattdessen lautet sein Appell: "Herr Minister, geben Sie der Schiene eine Chance, sich zu beweisen!"
DIE GÜTERBAHNEN wachsen noch stärker als der Markt. Gestern wurden gleich drei neue Mitgliedsunternehmen begrüßt, die die Anzahl der Mitglieder nun auf 101 heben - Rekord! Die LWC Lappwaldbahn Cargo GmbH, die ecco-rail GmbH sowie die ERR European Rail Rent GmbH werden künftig vom Netzwerk und der politischen Arbeit des Verbands profitieren und ihn zugleich stärken. Die Mitgliederzahl verdoppelte sich in den vergangenen fünf Jahren.
Bei den regulären Vorstandswahlen wurden der bisherige Vorstandsvorsitzende Ludolf Kerkeling, der Co-Vorsitzende Sven Flore sowie die Vorstände Gerhard Timpel, Thomas Knechtel und Thilo Beuven einstimmig wiedergewählt. Personell gibt es außerdem Neuigkeiten in der Geschäftsführung: Neele Wesseln, bisher stellvertretende Geschäftsführerin, rückt in die erste Reihe auf und wird neben Peter Westenberger zweite Geschäftsführerin des wachsenden Verbands.
Ein Sorgenkind dieser Tage bleiben die Tarifverhandlungen zwischen EVG und DB AG. Ludolf Kerkeling forderte die EVG im Namen der GÜTERBAHNEN auf, bei einem Streik auch im Betrieb der Infrastruktur sicherzustellen, dass nicht im Tarifkonflikt befindliche Unternehmen ihre Verkehre wie gewohnt fahren können. "Ein Streik bei einem Fernsehsender kann auch nicht dazu führen, dass die Fernsehübertragung gänzlich abgeschaltet wird", so Kerkeling.
Im Vorfeld des Koalitionsausschuss-Treffens forderte Ludolf Kerkeling im Namen aller GÜTERBAHNEN mehr Tempo bei der Schiene ein. Er wies darauf hin, dass seit der Übergabe der Ergebnisse der Beschleunigungskommission Schiene an den Verkehrsminister am 13. Dezember 98 Tage vergangen sind - genauso lange, wie die Kommission Zeit bekam, ihre Vorschläge zusammenzutragen. "Papier ist geduldig - scheinbar ebenso wie der Verkehrsminister. Die Mitglieder sind irritiert, warum die mühsam von Expert:innen erarbeiteten Maßnahmen nicht in die Umsetzung gehen."
Am Vorabend der Mitgliederversammlung traf man sich bereits in kleinerer Runde. Detlef Müller, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und als gelernter Lokführer der Branche in besonderer Weise verbunden, stellte sich am Montagabend den Fragen der Mitglieder. Ebenfalls zu Gast bei der Versammlung waren die grüne Haushaltspolitikerin Dr. Paula Piechotta, MdB, und Thorsten Dieter, Koordinator Schienengüterverkehr bei der DB Netz AG.
Quelle und Kontaktadresse:
Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) e.V.
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