Die GEW Bayern ruft zu weiteren Streiks am 16. und 17. Juli auf!
(München) - An diesen beiden Tagen werden die Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung fortgesetzt. Parallel ruft die GEW Bayern die Beschäftigten in Kinderbetreuungseinrichtungen und im Sozialdienst auf, durch Streiks deutlich zu machen, dass die Arbeitgeber endlich ein annehmbares Angebot auf den Tisch legen sollen. Schwerpunkt dabei sind München und das Münchner Umland, Nürnberg und Erlangen.
"Seit dem 6. März 2009, dem Tag des ersten Warnstreiks in Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes sind die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst im Arbeitskampf.
Die Verhandlungen stecken nach mehreren Verhandlungsrunden, zahlreichen bundesweiten Streiks, einer großen zentralen Demonstration in Köln und trotz klarer unterstützender Worte von namhaften politisch Verantwortlichen immer noch fest", so die Geschäftsführerin der GEW Bayern, Elke Hahn.
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend. "Die GEW verlangt nichts Unmögliches, sondern eine angemessene Bezahlung und vernünftige Arbeitsbedingungen, die es erlauben, eine gute erzieherische und sozialpädagogische Arbeit so lange zu leisten, wie es im Arbeitsleben notwendig ist" führt Elke Hahn weiter aus. Die Situation in vielen Einrichtungen z.B. des Sozialdienstes sei für die dort Beschäftigten schon lange unerträglich. Mitglieder der GEW schilderten während der Streiktage, dass die Personaldecke häufig viel zu dünn sei und mit den Überstunden der Beschäftigten spekuliert würde. "Die Beschäftigten selbst stehen unter einem hohen Druck, da ihre Arbeit oft Betreuungsarbeit mit (kleinen) Menschen ist, die auf Hilfe, Unterstützung und Geduld angewiesen sind. Ein schlechtes Gewissen scheinen nur die Beschäftigten zu haben - nicht die Arbeitgeber oder politisch Verantwortlichen. Anstatt eine politisch richtige Entscheidung zu treffen, schieben diese das Problem auf die lange Bank, scheinen die Situation auszusitzen und - diese Vermutung liegt nahe - rechnen mit dem "schlechten Gewissen" von ErzieherInnen und SozialpädagogInnen", so die Einschätzungen der Geschäftsführerin.
Das müsse endlich ein Ende haben. Dafür aber wäre der politische Wille notwendig und die Einsicht darin, dass gute Erziehung, Bildung, soziale Arbeit und Betreuung notwendige, sinnvolle und in die Zukunft gerichtete gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind, denen ein hoher Stellenwert gebührt.
Die Eltern werden von der GEW Bayern wiederum um Verständnis für die nächsten beiden Tage gebeten. "Vielleicht braucht es noch mehr den Druck der Eltern und anderer Interessengruppen auf die Politik, dass endlich Geld zur Bezahlung der Beschäftigten und Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst in die Hand genommen wird. Erziehung, Bildung, soziale und sozialpädagogische Arbeit mit Anspruch und Qualität gibt es nicht von der Stange!"
Die Streikaufrufe mit Angaben zu den Streikorten und -planungen finden Sie auf der Homepage der GEW Bayern www.gew-bayern.de sowie weitere Informationen auf: www.gew-ego.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern
Pressestelle
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