Die Ess-Kastanie ist Baum des Jahres 2018
(Berlin) - Heute wurde der Baum des Jahres 2018 ausgerufen: die Ess-Kastanie. Traditionsgemäß fand dies im Rahmen einer Veranstaltung mit Baumpflanzung im Zoologischen Garten Berlin statt. Die Ess-Kastanie setzte sich gegenüber dem Amberbaum und der Kornelkirsche durch, die ebenfalls vom Kuratorium Baum des Jahres (KBJ) vorgeschlagen wurden.
Initiator der Aktion ist Dr. Silvius Wodarz (Dr. Silvius Wodarz Stiftung), der seit 28 Jahren den Baum des Jahres ausruft. Die in Deutschland eher selten vorkommende Baumart - die Ess-Kastanie - war bisher jedoch noch nicht dabei. Warum das Kuratorium sie dieses Jahr gewählt hat, hat gute Gründe: Sie gilt zwar nicht als heimische Baumart und hat in unseren Breiten eine recht junge Geschichte, gehört aber - zumindest in Südwestdeutschland - längst in die über Jahrtausende entstandene Kulturlandschaft.
Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. ist Mitglied im KBJ und freut sich mit diesem über die aktuelle Wahl. "Wie schön, dass in diesem Jahr ein Baum aus der Gruppe der Gehölze zur Fruchterzeugung das Rennen gemacht hat, der Zier- und kulinarischen Wert auf attraktive Weise verbindet. Die Ess-Kastanie kommt in Deutschland in der Stadt, in Parks und in privaten Gärten vor. Zu ihrer Art gehört ein breites Spektrum an Sorten, die vor allem in Südeuropa auch im kommerziellen Anbau eine Rolle spielen. Die deutschen Baumschulen haben die Ess-Kastanie im Angebot. Auch die heute hier gepflanzte Castanea sativa kommt aus einem unserer Mitgliedsbetriebe und wurde von uns gespendet", so Markus Guhl, BdB-Hauptgeschäftsführer.
Die Ess-Kastanie gedeiht auf warmen Standorten. Sie ist anpassungsfähig und wärmeresistent. Das Wurzelsystem ist kräftig ausgeprägt, sie bildet eine Pfahlwurzel, die jedoch nicht sehr tief reicht. Junge Bäume weisen eine glatte, gräuliche Rinde auf, die im Alter tief zerfurcht und borkig wird. Die knapp 20 Zentimeter langen Blätter sind elliptisch geformt und haben einen feinen Stachelkranz. Obwohl der Name es zunächst nahelegt, haben Ess- und Rosskastanie wenig gemeinsam: Während die Ess-Kastanie eng mit Buchen und Eichen verwandt ist, gehört die Rosskastanie zu den Seifenbaumgewächsen. Die fälschlich vermutete Verwandtschaft begründet sich wohl darin, dass beide Arten im Herbst zunächst von stacheligen Kugeln umhüllte, mahagonibraune Früchte hervorbringen. Diejenigen der Ess-Kastanie finden besonders in der Naturheilkunde Anwendung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Baumschulen e.V. (BdB)
Julia Peters, Leiterin Verbandskommunikation
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