Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Die Deutschen stiften weiter: 789 neue Stiftungen im Jahre 2002

(Berlin) - Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat am 30. Januar die Neuerrichtungszahlen für das Jahr 2002 veröffentlicht. Danach wurden im vergangenen Jahr 789 neue rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts errichtet. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Dr. Christoph Mecking, bewertet die Zahlen positiv: „Jede einzelne Stiftung ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft. Beinahe alle neu errichteten Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke. Bedenkt man, dass noch 1990 nur 181 neue Stiftungen errichtet wurden, kann das Jahr 2002 wieder als erfolgreiches Jahr für Stiftungswesen und Gemeinwohl betrachtet werden.“

Erstmals seit 1994 ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings ein leichter Rückgang bei den Errichtungszahlen zu melden. 1998 wurden 505 neue rechtsfähige Stiftungen gezählt, 1999 564. Ein Jahr später waren es bereits 681, 2001 bereits 829. Hinzu treten die Gründung von unselbstständigen Stiftungen, Stiftungen öffentlichen Rechts, Stiftungsvereinen und Stiftungsgesellschaften. Auch hier war über die Jahre eine entsprechend positive Entwicklung festzustellen. Wie dem Bundesverband verbundene Stiftungsverwaltungen mitteilen, waren die Zahlen aber auch im vergangenen Jahr rückläufig. Mecking: "Zu beobachten ist gegenwärtig eine gewisse Zurückhaltung und Verunsicherung bei potenziellen Stiftern. Diese ist auf die dramatisch rückläufige Entwicklung der Kapitalmärkte ebenso zurückzuführen wie auf die unklare Situation im Stiftungssteuerrecht. Die Überlegungen des Finanzministers vom Oktober letzten Jahres, den Spendenabzug zu streichen, haben zur Einstellung mancher Stiftungsinitiative geführt. Es ist an der Zeit, dass die Regierung ein klares Votum gibt, Rahmenbedingungen für Stiftungen und Stifter zu garantieren. Ein positives Signal ist freilich eine deutliche Verbesserung. Der Bundesverband hat insoweit Vorschläge gemacht."

Den Spitzenplatz bei den Neuerrichtungen belegt Nordrhein-Westfalen mit 182 Stiftungen. Hier wurden sogar mehr Stiftungen gezählt als im Vorjahr (176). Ebenfalls viele Neuerrichtungen verzeichnen der Freistaat Bayern mit 123 (2001: 134) und die Länder Baden-Württemberg mit 111 (124), Hessen mit 85 (91) und Niedersachsen mit 76 (92). Bezogen auf die Einwohnerzahl aber dürfte die Freie und Hansestadt Hamburg das Rennen gemacht haben: In dieser Stadt, in der sich im Mai 2002 fast 1.000 Stiftungen bei der 58. Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen trafen, wurden im vergangenen Jahr 46 neue Stiftungen gezählt (2001: 54).

Verstärkter Einsatz für das Stiftungswesen ist weiterhin in den östlichen Ländern Deutschlands nötig. In allen fünf Ländern nahmen insgesamt nur 48 neue Stiftungen die Arbeit auf. Daher sieht der Bundesverband Deutscher Stiftungen in der Förderung des Stiftungsgedankens in den östlichen Ländern einen Schwerpunkt seiner aktuellen Tätigkeit. Die Initiative „Stiftungen in den östlichen Ländern Deutschlands“ hilft seit dem 1. Januar 2003, dort neue Stiftungen zu errichten und alte Stiftungen wieder zu beleben.

Die aktuelle Übersicht über die Stiftungserrichtungszahlen in den Ländern und Regierungsbezirken kann unter www.stiftungen.org/aktuelles/statistik, die stiftungspolitischen Forderungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen unter www.stiftungen.org/aktuelles/positionen/ abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. Alfried-Krupp-Haus, Binger Str. 40 14197 Berlin Telefon: 030/8979470 Telefax: 030/89794711

NEWS TEILEN: