Die Corona-Pandemie wird die Bildungslandschaft nachhaltig verändern
(Frankfurt am Main) - Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der Branchenverband Weiterbildung Hessen e.V. unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Die Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie haben den Präsenzunterricht in der Weiterbildung zum Erliegen gebracht. Rund zwei Drittel der hessischen Weiterbildungseinrichtungen haben Änderungen ihres Geschäftsmodells vorgenommen und setzen nun verstärkt auf E-Learning-Angebote. 73 Prozent der Bildungseinrichtungen bieten zusätzliche Webinare an, 54 Prozent Web-Based-Trainings. Dies ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Weiterbildung Hessen e.V. unter den über 300 Mitgliedseinrichtungen.
"Die Corona-Pandemie wird die Bildungslandschaft nachhaltig verändern", ist sich Christian Spahn, Geschäftsführer von Weiterbildung Hessen e.V., sicher. "Das digitale Lehrangebot wird als Unterstützung des Präsenzunterrichts massiv an Bedeutung gewinnen. Wir sehen aktuell, wie Bildungseinrichtungen digital aufrüsten, um den Ausfall im klassischen Betrieb ansatzweise kompensieren zu können. Immerhin sieht sich jede achte Weiterbildungseinrichtung aufgrund der geltenden Einschränkungen von Insolvenz bedroht." Die Ergänzung durch digitale Lernsysteme werde auch mit den seit heute gültigen Lockerungen in Hessen, nach denen bis zu 5 Teilnehmende pro Präsenzveranstaltung erlaubt sind, weiterhin notwendig sein, so Spahn.
Über 90 Prozent der hessischen Bildungsanbieter stimmen laut der Befragung von Weiterbildung Hessen e.V. der Aussage zu, dass der Digitalisierungsgrad der Bildungseinrichtungen bereits kurzfristig steigen wird. Drei von vier Bildungseinrichtungen gehen davon aus, dass in Zukunft noch stärker auf E-Learning-Angebote gesetzt wird. Daraus folgt jedoch nicht das Ende des Präsenzunterrichts in der Weiterbildung. 75 Prozent der Einrichtungen erwarten nicht, dass zukünftig der Präsenzunterricht an Bedeutung verlieren wird. Die digitalen Möglichkeiten werden vielmehr verstärkt zur Erweiterung und Optimierung des Lehrangebotes genutzt werden.
Dies sieht auch Christian Spahn so: "Gerade die aktuellen Erfahrungen durch die Pandemie zeigen, wie wichtig soziale Kontakte sind. Der zwischenmenschliche Kontakt fördert auch den Bildungserfolg. Digitale Lerninhalte bieten aber vielfältige Möglichkeiten, das Lehrangebot zu ergänzen." Allerdings sei jetzt die Politik dringend gefordert, die hierfür benötigte technische Infrastruktur auch bereitzustellen: "Jeder dritte Bildungseinrichtung in Hessen bemängelt die unzureichende Breitbandversorgung. Die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft kann jedoch nicht befördert werden, wenn die grundlegende technische Infrastruktur fehlt", beklagt Spahn.
Über den Verein
Weiterbildung Hessen e.V. wurde 2003 auf Initiative von 50 hessischen Weiterbildungseinrichtungen mit Unterstützung des Hessischen Wirtschaftsministeriums (HMWEVW) gegründet. Mit seinen Gütesiegeln fördert der Verein eine hohe Qualität und Transparenz in der hessischen Bildungslandschaft. Er ist im Auftrag des HMWEVW für mehrere Projekte verantwortlich, unter anderem für "ProAbschluss" und die Hessische Weiterbildungsdatenbank. Heute gehören dem Verband über 300 Mitglieder an.
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Weiterbildung Hessen e.V.
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