Die Auszahlung soll steuerfrei bleiben!
(Berlin) - Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) kritisiert den Entwurf des Alterseinkünftegesetzes. Danach würde das Steuerprivileg für Kapitallebensversicherungen abgeschafft: Die Prämien sollen aus dem Nettoeinkommen bestritten und der Ertrag voll versteuert werden. Der BVK fordert, das Gesetz nachzubessern, damit Lebensversicherungen, die erkennbar der Altersvorsorge dienen, weiterhin gefördert werden.
Voraussichtlich am 2. April findet die abschließende Lesung des Altersein-künftegesetzes im Bundestag statt. "Bleibt es bei dem vorliegenden Gesetzentwurf, können die Versicherten ihre private Altersvorsorge nicht mehr exakt kalkulieren", warnt Ludger Theilmeier, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK). "Die Bürger wissen dann nicht, wie viel ihnen der Fiskus bei der Auszahlung Jahrzehnte später abziehen wird", so Theilmeier weiter. "Im Klartext: Die Besteuerung der Erträge liefert die Altersvorsorge der Willkür der bei Fälligkeit gerade herrschenden politischen Konstellation aus."
Das Vorhaben der Besteuerung der Altersvorsorgeaufwendungen betrifft 20 Millionen Bundesbürger und ihre Familien: 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmerhaushalte ergänzen ihre Rente durch eine Lebensversicherung. Sie benötigen nicht nur Rentenzahlungen, sondern auch eine Absicherung ihrer Angehörigen und eine Kapitalreserve fürs Alter. Für Selbständige ist die Lebensversicherung vielfach die einzige Altersvorsorge. Die Beiträge dafür werden seit 100 Jahren steuerlich begünstigt, aber dieser Sonderausgabenabzug soll nun wegfallen. Zudem müssen die Prämien aus dem Nettoeinkommen gezahlt werden: Angesichts der Besteuerung bei der Auszahlung eine glatte Doppelbesteuerung!
Der vorliegende Entwurf des Alterseinkünftegesetzes, den das Bundesfinanzministerium nach Vorschlägen der Rürup-Kommission erarbeitet hat, drängt die bewährte private Lebensversicherung aus dem Markt. "Damit bevormundet die Regierung die Bürger in ihrer Wahl der Altersvorsorge", empört sich der Versicherungskaufmann. "Die neu zu schaffenden Leibrenten stellen keine Alternative dar", konstatiert Theilmeier. Und wenn die Vielfalt der geförderten Altersvorsorgeinstrumente eingeschränkt wird, weicht die Regierung von ihrem mit der Riester-Rente beschrittenen Weg ab, die private Eigenvorsorge zu stärken. "Wir fordern die Politiker daher eindringlich auf, von den Plänen zur Besteuerung der Lebensversicherung abzurücken", so der BVK-Präsident.
Sein BVK-Tipp für die Bürger: "Sichern Sie sich die Vorteile und schließen Sie bis Ende 2004 eine Lebensversicherung ab. Denn sollte der Protest keinen Erfolg haben, gelten die Steuerprivilegien nicht mehr für Neuverträge ab dem 1. Januar 2005."
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK)
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