"Die Abgeordnete Frau Zimmermann sollte endlich aufhören, die Branche und die Beschäftigten in der Zeitarbeit zu diffamieren." / Thomas Hetz über die Äußerungen der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann zur Zeitarbeit
(Berlin) - Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur forderte die Linke-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann unter Berufung auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit die Abschaffung "der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit" und erklärt, "ein Sprungbrett in ein normales Arbeitsverhältnis ist sie nur für wenige, für die meisten bedeutet Leiharbeit: dauerhaft Niedriglöhne, schlechte Arbeitsbedingungen und Beschäftigte zweiter Klasse zu sein".
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), wies diese Behauptungen als unsachlich zurück: "Die Linke-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann hat immer noch nicht begriffen, dass die Zeitarbeitsbranche in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Integrationsleistung für Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben, unter Beweis gestellt hat. 20 Prozent der Zeitarbeitnehmer waren vor ihrer Tätigkeit in der Branche noch nie beschäftigt oder länger als ein Jahr beschäftigungslos. Die Bundesagentur für Arbeit gibt an, dass ein Viertel der Arbeitslosen, die aus der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) heraus ihre Arbeitslosigkeit beenden, dies durch Zeitarbeit erreicht. Darüber hinaus zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, dass die Beschäftigung in der Zeitarbeit nachhaltig ist. Denn nach sechs Monaten sind fast drei Viertel der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit durch Zeitarbeit beenden, sozialversicherungspflichtig beschäftigt und nach zwölf Monaten sind es immerhin 64 Prozent. Die Bedeutung der Zeitarbeit für den deutschen Arbeitsmarkt vor diesem Hintergrund schlichtweg zu ignorieren ist unzeitgemäß und rückständig.
Dass die Zeitarbeit eine Dienstleistungsbranche mit ganz normalen Löhnen ist, wiederhole ich gerne immer wieder, damit auch die Abgeordnete Frau Zimmermann endlich versteht, dass Zeitarbeitnehmer keine Beschäftigten zweiter Klasse sind. Die Tarifentgelte der Zeitarbeit liegen durchweg über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn. Zwischen dem ersten Halbjahr 2010 und dem zweiten Halbjahr 2016 sind die Löhne in der Zeitarbeit in der untersten Entgeltgruppe um 22 Prozent im Westen und um 32,4 Prozent im Osten gestiegen. Nach dem neuen Tarifabschluss werden Zeitarbeitskräfte, die einfachste Tätigkeiten ausführen und deshalb in der untersten Entgeltgruppe eingruppiert sind, bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrages 2019 im Westen 34 Prozent und im Osten sogar 50,5 Prozent mehr verdienen als 2010 - ohne die Branchenzuschläge einzurechnen.
In Anbetracht dieser Zahlen sollte die Abgeordnete Frau Zimmermann endlich aufhören, die Branche und die Beschäftigten in der Zeitarbeit zu diffamieren."
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