Pressemitteilung | Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Diabetesleitlinien jetzt auch „zuckerreduziert“

(Aachen) – Die American Diabetes Association (ADA) bezieht erstmalig kohlenhydratarme Ernährung als Alternative in der Behandlung und Prävention von Diabetes mellitus mit ein.

Eine Vielzahl von Studien belegt, dass sich mit einer kohlenhydratreduzierten Ernährung erkrankungsabhängige Parameter des Stoffwechsels, bei vorheriger Beeinträchtigung, wieder regulieren. Die Resultate zeigen eine Verbesserung der Insulinresistenz bei Diabetikern und Gesunden, einen schnelleren und länger anhaltenden Sättigungseffekt sowie eine Gewichtsabnahme bei gleichzeitiger Optimierung der Triglycerid-, Gesamtcholesterin-, LDL- und HDL-Werte.

Am ersten Januar dieses Jahres (2008) veröffentlichte die amerikanische Diabetesgesellschaft die neuen Ernährungsleitlinien zur Behandlung und Prävention von Diabetes mellitus. Im Gegensatz zu den bisherigen Low-fat Empfehlungen bezieht die American Diabetes Association erstmalig Low-carb Reduktionsdiäten als eine geeignete Methode zur Gewichtsreduktion mit ein. Voraussetzung hierfür ist, das Fettprofil, renale Funktion sowie die Proteinzufuhr weiterhin unter ärztlicher Beobachtung stehen. Die deutschen Leitlinien hingegen sehen immer noch keine Begründung Kostformen mit geringem Kohlenhydratanteil zu empfehlen.

Ein weiteres Novum in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 stellt die Beachtung der glykämischen Last in der täglichen Nahrung dar, auch wenn die Studienlage laut der ADA kontroverse Ergebnisse zeige.

Die Ernährungsempfehlungen in Bezug auf Alkoholkonsum, Protein- und Cholesterinzufuhr sowie den Verzehr von Süßstoffen sind in den deutschen und amerikanischen Leitlinien relativ konform.

Berücksichtigung von Studien, die den Kriterien der evidenz-basierten Medizin entsprechen, sollte Standard beim Erstellen von Leitlinien sein. Besonders für die Patienten, die an einer Zuckerstoffwechselstörung leiden, ist eine Reduktion von zucker- und stärkehaltigen Lebensmitteln eine sinnvolle und LOGIsche Ernährungstherapie. Es ist wünschenswert, dass zukünftig die Vielzahl der Studien, die diese Ergebnisse bekräftigen, in den deutschen Leitlinien Beachtung finden und somit dem Diabetiker eine adäquate Ernährungstherapie ermöglicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V. (FET) Pressestelle Mariahilfstr. 9, 52062 Aachen Telefon: (0241) 9610-30, Telefax: (0241) 9610-322

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