DGB zur Armutsquote in Niedersachsen
(Hannover) - Der DGB-Landesvorsitzende Hartmut Tölle erklärt zu den neuesten Armutszahlen des Landesbetriebs für Statistik:
"Dass nach wie vor jeder siebte Niedersachse armutsgefährdet ist, ist dramatisch. Es ist ein deutliches Alarmzeichen, dass vor allem Kinder, Alleinerziehende und kinderreiche Familien überproportional von Armut betroffen sind. Offensichtlich bietet Niedersachsen Menschen mit Kindern nicht ausreichend Möglichkeiten, Arbeit und Familie Existenz sichernd miteinander zu vereinbaren. Stiftungen können daher nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Wir brauchen dringend strukturelle Veränderungen."
Vor dem Hintergrund des Übergreifens der Finanzkrise auf die Realwirtschaft sei zu befürchten, dass das Armutsrisiko in nächster Zeit deutlich steigen werde. Längerfristig werde vor allem die deutliche Zunahme unsicherer Jobs wie Mini-Jobs oder Leiharbeit dazu führen, dass Altersarmut zunimmt. Hartmut Tölle forderte die Landesregierung daher auf, sich für Mindestlöhne, Tariftreue und faire Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter einzusetzen.
Der DGB-Vertreter forderte zudem einen regelmäßigen Armuts- und Reichtumsbericht der Landesregierung: "Die Entwicklung von Armut und Reichtum muss im Parlament und der Öffentlichkeit ausführlich diskutiert werden."
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