DGB will neuen Feiertag noch in diesem Jahr
(Hannover) - Im Innenausschuss des niedersächsischen Landtags hat sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) heute klar für einen zusätzlichen Feiertag noch in diesem Jahr ausgesprochen. In der schriftlichen Stellungnahme betont der DGB, wie wichtig ein neuer arbeitsfreier Tag in der hochverdichteten Arbeitswelt für die Menschen ist. Vor allem die zunehmende Arbeit an Wochenenden, Abenden und in Nächten geht zu Lasten von Familie und Privatleben. Laut "DGB-Index Gute Arbeit 2017" hindert arbeitsbedingte Erschöpfung 41 Prozent der Beschäftigten sehr häufig oder oft daran, sich um private oder familiäre Angelegenheiten zu kümmern.
Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Niedersachsen, sagt: "Ein Feiertag ist eine kollektive Pause vom Arbeitsalltag. Er schafft Freiräume zum Stressabbau und Zeit für Familie und Freunde, aber auch für Kultur und gesellschaftliches Engagement. Warum die niedersächsischen Beschäftigen gegenüber denen anderer Bundesländern benachteiligt sind, ist nicht nachvollziehbar. Der neue arbeitsfreie Tag muss noch in diesem Jahr kommen. CDU und SPD müssen sich an ihr Wahlversprechen halten."
Zu den Warnungen der Arbeitgeberverbände vor einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung sagte Payandeh: "Das ist unbegründete Panikmache. Die Bundesländer mit den meisten Feiertagen erwirtschaften auch am meisten. Erholte Beschäftigte sind zufriedener und leisten mehr."
Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag in Bayern im Jahr 2015 bei 42.950 Euro und in Baden-Württemberg bei 42.623 Euro, in Niedersachsen nur bei 32.591 Euro. Obwohl in den beiden süddeutschen Bundesländern drei bzw. vier Tage weniger gearbeitet wird, liegt die wirtschaftliche Leistung dort 30 Prozent über derjenigen Niedersachsens.
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