Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

DGB fordert Jahr der Berufsbildung

(Berlin) - In einem Hearing des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit BerufsbildungsexpertInnen aller Bundestagsfraktionen hat der DGB ein Jahr der Berufsbildung gefordert. "Es ist an der Zeit, sich endlich mit qualitativen Fragen der Berufsbildung intensiv zu befassen", sagte Ingrid Sehrbrock, Bildungsexpertin und Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes in Berlin. Die Frage, ob überhaupt alle Jugendlichen einen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommen, habe bislang die Diskussion über die Modernisierung der Berufsbildung in den Hintergrund gedrängt.

Der DGB hat Anforderungen an ein passgenaues Berufsbildungsgesetz ermittelt und die Fraktionen dazu befragt. "Unser Hearing ist eine wichtige Grundlage, um in den kommenden vier Jahren gemeinsam mit den Parteien das Berufsbildungsgesetz, das aus den Zeiten der großen Koalition stammt, gründlich zu modernisieren", sagte Sehrbrock. Der DGB habe wichtige Bereiche ausgemacht, in denen die geltende Rechtslage und die Erwartungen an eine moderne Berufsausbildung auseinander klafften.

Sehrbrock kritisierte, dass die Finanzierung der Berufsbildung unzulänglich geregelt sei. Zudem sei die Kooperation der Lernorte Berufsschule, Betrieb und überbetriebliche Ausbildungseinrichtung verbesserungsbedürftig, die inhaltliche Verzahnung von Aus- und Weiterbildung stecke noch in den Kinderschuhen.

Erste Eckpunkte zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes hat der DGB-Bundeskongress Ende Mai beschlossen. Die Weiterentwicklung der Berufsbildung und ihrer rechtlichen Grundlagen ist, nach Ansicht des DGB, eine wichtige Voraussetzung, um dem drohenden Fachkräftemangel in Deutschland erfolgreich zu begegnen. Sie schafft Möglichkeiten zu mehr und besserer Ausbildung für Jugendliche und leistet einen Beitrag dazu, Fachkräfte international konkurrenzfähig zu machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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