Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

DGB fordert G8-Arbeits- und Sozialminister zu aktiver Qualifizierungspolitik auf

(Berlin) - Mehr öffentliches und betriebliches Engagement in der beruflichen Weiterbildung hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bei einem Treffen der Sozialpartner mit den Arbeits- und Sozialministern der G8-Staaten am 25. April 2002 in Montreal angemahnt. Dies trage zur kontinuierlichen Qualifikation bei und verbessere die Berufschancen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock.

"Lebenslanges Lernen steigert auch die Beschäftigungsfähigkeit. Deshalb unterstützen die Gewerkschaften ausdrücklich die Forderung der G8-Minister nach einer aktiven und konzertierten Partnerschaft in der Bildungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik."

Sehrbrock betonte die besondere Stellung der Bildung für jede Gesellschaft und deren Kultur. Es wäre deshalb verantwortungslos, sie den Kräften eines wie auch immer gearteten Marktes zu überlassen. "Bildung darf nicht wie eine gewöhnliche Dienstleistung neben anderen Dienstleistungen und Marktangeboten gehandelt werden", sagte Sehrbrock. Bildung - von der frühkindlichen Erziehung bis zur allgemeinen oder beruflichen Weiterbildung - könne mit ihren Auswirkungen auf demokratische, soziale und wirtschaftliche Chancen keine marktgängige Ware im üblichen Sinne sein. Die Gesellschaft müsse den Rahmen schaffen, dass alle Menschen gleichberechtigt eine qualifizierte Allgemeinbildung und eine zukunftsfähige Berufsausbildung erhalten könnten. Darüber hinaus müssten alle die Möglichkeit erhalten, sich weiterzubilden, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu sichern und aktiv die Weiterentwicklung unserer Gesellschaften mit zu gestalten.

Die Gewerkschaften begrüßten ausdrücklich, dass die G8-Arbeits- und Sozialminister die Notwendigkeit eines öffentlich verantworteten finanziellen Engagements bekräftigen. Nachdrücklich wandte sich Sehrbrock gegen eine stärkere finanzielle Beteiligung der Erwerbstätigen an ihrer beruflichen Weiterbildung. Gerade Unternehmen und Verwaltungen profitierten von gut qualifizierten Arbeitnehmern. "Die Finanzierung der beruflichen Weiterbildung ist deshalb deren Aufgabe", so Sehrbrock. Diese Auffassung sei auch einvernehmlich im deutschen Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit beschlossen worden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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