Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

DGB fordert für Beamte kollektiv organisierte Altersvorsorge

(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat erneut Otto Schilys Pläne
kritisiert, die Rentenreform auf die Beamtenversorgung zu übertragen. Sollte
die Reform der Beamtenversorgung nach den Vorschlägen des
Bundesinnenministers verwirklicht werden, würde die Altersversorgung der
Beamten stärker belastet als die der Arbeitnehmer mit Betriebsrente. Dies
machte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock bei einem Treffen mit
Bundesinnenminister Schily am Mittwoch in Berlin deutlich.

Die Beamtenpension setze sich aus einer Regel- und Zusatzsicherung zusammen,
erläuterte Sehrbrock. Die mit der Rentenreform vorgenommenen Kürzungen
beziehen sich lediglich auf die Regelsicherung. "Eine wirkungsgleiche
Übertragung würde deshalb bedeuten, dass nicht die komplette Versorgung,
sondern nur der Regelanteil gekürzt werden dürfte", sagte Sehrbrock. So hält
es der DGB gerade noch für hinnehmbar, das Niveau der Beamtenversorgung um
drei Prozent zu senken, statt wie vorgesehen um fünf Prozent.

Darüber hinaus regte Sehrbrock an, auch den Beamten eine kollektiv
organisierte Altersvorsorge zu ermöglichen statt individueller Verträge:
"Wer den Beamten dies verweigert, enthält ihnen zusätzliche
Renditemöglichkeiten vor, die Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft nutzen
können, weil Gewerkschaften Pensionsfonds in Tarifverträgen durchsetzen
werden." Da kollektive Verträge Verwaltungskosten sparen, wäre die Rendite
gegenüber individueller Lösungen höher. Die Gewerkschaften sprechen sich
auch dagegen aus, die Versorgungsrücklage von 2003 bis 2010 einzufrieren.
Dadurch würden lediglich Bund, Länder und Gemeinden von der Pflicht befreit,
für künftige Versorgungsaufwendungen aufzukommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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