Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg erleichtert über Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung in der Krise / Industriepolitik und "Gute Arbeit" wichtigste Aufgaben

(Berlin) - Die am 30. März 2010 veröffentlichten Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung 2009 zeigen ein erfreulich positives Bild für Berlin und mit Einschränkungen auch für Brandenburg. Berlin ist 2009 bundesweit am Besten durch die Wirtschaftskrise gekommen, das zeigen sowohl die Wachstumszahlen als auch der Anstieg der Erwerbstätigen.

Während Deutschland insgesamt im Jahr 2009 mit -5 Prozent (BIP, preisbereinigt) einen historisch einmaligen wirtschaftlichen Einbruch zu verkraften hatte, war der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Berlin (-0,7%) moderat. Brandenburg (-2,1%) war zwar stärker betroffen, schnitt jedoch deutlich besser ab als die anderen ostdeutschen Bundesländer (-3,5%).

"Besonders erfreulich", so Christian Hoßbach, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg, "ist die Tatsache dass Berlin 2009 den bundesweit höchsten Zuwachs von Erwerbstätigen (+1,7%) und auch Brandenburg (+0,8%) einen leichten Anstieg verzeichnen konnte." Beide Länder liegen damit über dem Durchschnitt im Bund als auch in Ostdeutschland (beide 0,0%).

Zweifellos habe der hohe Dienstleistungsanteil der Hauptstadtregion stabilisierend gewirkt, kommentierte Hoßbach, die vergleichsweise positiven Werte. Bemerkenswert sei aber auch, dass das verarbeitende Gewerbe in Berlin (-7%) und Brandenburg (-7,9%) deutlich weniger stark durch die Krise getroffen wurde, als in den traditionell starken Industrieregionen wie Baden-Württemberg (-22,2%) oder Nordrhein-Westfalen (-19.9%). Dies sei ein deutliches Zeichen für das Potenzial der industriellen Strukturen in Berlin und Brandenburg für die kommenden Jahre. Umso wichtiger sei es, die industriepolitischen Aktivitäten in Berlin und Brandenburg weiter auszubauen.

Trotz dieser Zahlen darf nicht übersehen werden, dass die Arbeitslosigkeit in Berlin und Brandenburg nach wie vor deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt und die Zahlen auch nichts über die Qualität der Arbeitsbedingungen aussagen. Das Zurückdrängen unsicherer und damit billiger Arbeitsverhältnisse bleibe auf der wirtschaftspolitischen Tagesordnung, erklärte Hoßbach: "Wir brauchen eine Bewegung für "Gute Arbeit": Ordnung am Arbeitsmarkt und eine nachhaltig bessere Lohnentwicklung."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Keithstr. 1-3, 10787 Berlin Telefon: (030) 212400, Telefax: (030) 21240142

(tr)

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