DGB begrüßt Widerstand der Schwellen- und Entwicklungsländer
(Berlin) - Zum Scheitern der Welthandelsgespräche sagte DGB-Vorstandmitglied Heinz Putzhammer am 15. September in Berlin:
"Durch den Zusammenschluss der Schwellen- und Entwicklungsländer in der Gruppe der 21 hat diese Ländergruppe eine weitere Liberalisierung des Welthandels zu ihren Lasten verhindert. Den USA ist es nicht gelungen, durch die Verabschiedung eines internationalen Investitionsabkommens, weitere Absatzmärkte für US-Unternehmen zu erschließen und dadurch die nachholende Entwicklung der nationalen Ökonomie zahlreicher Schwellen- und Entwicklungsländer zu gefährden.
Schrankenloser Handel dient in erster Linie den ökonomisch Mächtigen. Die eingeforderte Freiheit des internationalen Handels- und Dienstleistungsverkehrs gleicht der Freiheit des Fuchses im Hühnerstall. Das erfolgreiche Entwicklungsmodell asiatischer Volkswirtschaften zeigt vielmehr, dass es sinnvoll ist, wenn Entwicklungs- und Schwellenländer ihre nationalen Märkte in einer ersten Aufbauphase gegenüber ausländischer Konkurrenz schützen.
Deutlich wurde in Cancun zum wiederholten Male die Doppelzüngigkeit in der Argumentation der entwickelten Industrieländer. Die rhetorischen Vorkämpfer des Freihandels USA und EU verweigern sich weiterhin der konsequenten Öffnung ihrer Agrarmärkte. Sie predigen Freihandel und praktizieren Protektionismus."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060-324