DFWR kritisiert Haushaltsentwurf der Bundesregierung: Intakter Wald ist nicht zum Nulltarif zu haben
(Berlin) - Statement Georg Schirmbeck, Präsident Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR), zu den aktuellen Haushaltsberatungen der Bundesregierung:
"Im Bundestag wird in Zeiten der drei großen Krisen Ukraine, Corona und Klima mehr Geld verteilt als je zuvor. Wir zweifeln angesichts der historischen Aufgaben im Wald an der Verhältnismäßigkeit: Während dem Energie- und Klimafonds insgesamt ein Volumen von 106 Milliarden Euro zugedacht ist, soll der Wald mit 200 Millionen Euro abgespeist werden, das entspricht 0,2 Prozent für das grüne Drittel Deutschlands. Das ist für uns nicht nachvollziehbar, da die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung zentrale Teile der Klimaschutzstrategie der aktuellen Bundesregierung darstellen.
Unsere Wälder und unser ökologischer Rohstoff Holz sollen das Klima retten, indem sie die Böden und die Luft verbessern, CO2 binden, unser Grundwasser speichern. Gleichzeitig dienen sie als sozialer Erholungsort für viele Menschen, die diesen dauerhaft kostenfrei nutzen und sind das Rückgrat im ländlichen Raum durch familiengeführte Forst- und Holzbetriebe. Unsere Forstbetriebe arbeiten in Zeiten von Extremwetterereignissen an der Belastungsgrenze mit Hochdruck an der Aufrechterhaltung dieser wichtigen Gemeinwohlaufgaben. Aufforstung, Wiederbewaldung, Waldumbau sowie Forschungsinnovation und Investitionen in Ausbildung nachfolgender Generationen funktionieren nicht zum Nulltarif.
Ein weiteres wichtiges Förderinstrument zur Unterstützung der rund zwei Millionen Waldbesitzer, die für die kommenden Generationen den multifunktionalen Wald aufbauen und pflegen wollen, ist das GAK-Programm (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes), dessen Fortschreibung wir befürworten. Das Programm ist essenziell und muss auch weiterhin Bestand haben."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) e.V.
Kirsten Schröter, Pressesprecherin
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