DFWR erwartet mehr politisches und forstwissenschaftliches Engagement für erfolgreichen Klimaschutz
(Berlin) - Zum Parlamentarischen Abend 'Internationale Forstpolitik' konnte der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) zusammen mit der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern am gestrigen Abend rund 200 Gäste aus Politik und Fachwelt begrüßen. Festredner waren Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Seine Excellenz Mandakhbileg Birvaa, Botschafter der Mongolei.
"Der Hunger der Menschheit ist der Feind unserer Wälder. Wenn wir den Menschen vor Ort helfen, Wälder zu pflanzen und sie nachhaltig zu bewirtschaften, dann schaffen wir auch Arbeitsplätze und Wohlstand. Dies sind zentrale Voraussetzungen für nachhaltige Forstwirtschaft im ländlichen Raum. Deshalb führt der Weg aus der Klimakrise direkt in unsere Wälder", forderte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich in den vergangenen Jahren für alle sichtbar und spürbar. Die Wälder in Deutschland und in der Welt leiden unter dem sich wandelnden Klima und den zunehmenden Extremwettern. Unter den Auswirkungen leiden vor allem auch die Menschen. Wasser-, Nahrungs- und Rohstoffmangel sind in vielen Teilen der Welt allgegenwärtig und führen aus Not zur Zerstörung vorhandener Wälder. Dabei stellen Waldmehrung, Schutz und nachhaltige Forstwirtschaft einen Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele für jetzige und folgende Generationen dar.
"Wälder sind wichtig, um Armut zu bekämpfen und die Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. Sowohl in unseren Partnerländern als auch in Deutschland gilt: Wir müssen die Kapazitäten von Menschen und Institutionen stärken, die für den Wald zentral sind. Waldschutz braucht klare Regeln für nachhaltigen und fairen Handel weltweit, der mit strukturellen Fehlanreizen aufräumt. Entwaldungsfreie Lieferketten sorgen für intakte Wälder, frei von Zerstörung durch die Landwirtschaft. Nur so kann eine nachhaltige Forstwirtschaft ihre volle Wirkung auch für den Klima- und Biodiversitätsschutz entfalten." so Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze in ihrem Festvortrag.
Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt im Mecklenburg-Vorpommern und Gastgeber des Abends ergänzte "Der Wald ist mit seinen vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft ein Multitalent und das müssen wir auch hierzulande im Klimaschutz nutzen. Die Versorgung mit dem regionalen klimafreundlichen Baustoff Holz ersetzt CO2-intensive Materialen wie Beton oder Stahl und Holz aus heimischer ordnungsgemäßer Forstwirtschaft vermeidet Raubbau in anderen Erdteilen. Ein zentraler Baustein für den effektiven Klimaschutz sind zudem Erstaufforstungen. Mit dem Programm 'Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern' ist das aktuell größte staatliche Aufforstungsprojekt der Bundesrepublik gestartet!".
Partner des Abends war die Mongolei. Das waldarme Land will bis 2030 eine Milliarde Bäume pflanzen, um so die zunehmende Wüstenbildung aufzuhalten, einen Beitrag für die internationalen Klimaziele zu leisten und erneuerbare Rohstoffe zu stärken. Der Botschafter der Mongolei, Mandakhbileg Birvaa, referierte über die Vorhaben seines Landes und den Bedarf an partnerschaftlichen Fachunterstützung zur Erreichung der Ziele.
"Forstliches Knowhow aus Deutschland genießt weltweit hohes Ansehen. Es ist daher ein wichtiges Signal, dass Bundesministerin Schulze die Kapazitäten auf diesem Gebiet stärken will. Hier stehen wir mit unserem Können und Engagement bereit. Denn nur zusammen mit unseren Freunden in der Welt können wir auf fachlicher Basis einen wirklich erfolgreichen Beitrag für Klimaschutz und Biodiversität leisten und nicht zuletzt mit den Menschen vor Ort Perspektiven entwickeln." schloss DFWR-Präsident Schirmbeck die Veranstaltung.
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