DFG zeigt Perspektiven der Forschung auf / Aufgaben- und Finanzierungsplan 2002 bis 2006 veröffentlicht
(Bonn) - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt den Band "Perspektiven der Forschung und ihrer Förderung - Aufgaben und Finanzierung 2002 bis 2006" vorgelegt. Ziel des neuen so genannten "Grauen Plans", benannt nach der Farbe früherer Einbände, ist es, einen Überblick über mittelfristige Trends und Entwicklungen in der Grundlagenforschung an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu geben. Mit Blick in die Zukunft berichtet die DFG in der Denkschrift über ihre Ziele, Strategien, Pläne und Programme, indem sie zum einen ihr fortentwickeltes Aufgabenprofil als zentrale Selbstverwaltungsorganisation der deutschen Wissenschaft darstellt und zum anderen eine Auswahl besonders wichtiger und entwicklungsfähiger Forschungsfelder vorstellt. Vor dem Hintergrund veränderter Anforderungen an die Forschungslandschaft in Deutschland sollen auf diesem Wege exemplarisch zentrale Zukunftsfragen der Wissenschaft identifiziert, Innovations- und Forschungspotenziale fächerübergreifend ausgelotet sowie neue Herausforderungen für die staatlich finanzierte Forschungsförderung verdeutlicht werden.
Der nunmehr elfte "Graue Plan" - der erste erschien 1961 - für die Jahre 2002 bis 2006 wendet sich an Forscher, Politiker, die Wissenschaftsverwaltung, aber auch an Journalisten und wissenschaftlich Interessierte. Eingeflossen in diese Denkschrift sind auch die Ergebnisse der internationalen Kommission, die im Jahre 1999 unter anderem die DFG evaluiert hat. Diese Kommission bestätigte Auftrag und Kernaufgabe der DFG, nämlich selbstgewählte, exzellente Forschungsvorhaben aus allen Wissenschaftsbereichen und Fachdisziplinen zu unterstützen. Zugleich empfahl sie der DFG, die Instrumente ihrer Forschungsförderung stärker als bisher strategisch auszurichten.
Dargestellt werden diese strukturellen Entwicklungen und die damit verbundenen inhaltlichen Perspektiven im ersten Teil des Buches mit dem Titel "Die DFG: Aufgaben und Konzepte". Dieser analysiert im Einzelnen die breitgefächerten Förderaktivitäten der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach "Fachgebieten und Förderverfahren" und umreißt vorausschauend die "Aktionsfelder und Herausforderungen". Zu Letzteren gehören zum Beispiel die Unterkapitel: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Internationale Zusammenarbeit, Forschung und Öffentlichkeit sowie Politikberatung.
Im zweiten Teil des Bandes zeigen wissenschaftliche Überblicksartikel Perspektiven der Forschung auf: 19 Fachbeiträge, die exemplarisch innovative Forschungsfelder identifizieren, sind von ausgewiesenen Wissenschaftlern für das jeweilige Gebiet verfasst und namentlich gekennzeichnet. Die Themen sind: "Staatszielkonflikte", "Anthropologie menschlicher Gemeinschaften - zwischen Kultur und Natur", "Transplantationsmedizin: alternative Methoden zum allogenen Organersatz", "Funktionelle Genomforschung - von der Genomsequenz zur lebenden Zelle", "Ökosystemforschung - molekulare Methoden in der Ökologie: eine Fülle neuer Möglichkeiten", "Biologie des Alterns", "Plastizität des Gehirns", "Schwache Bindungen - Schlüssel zur molekularen Kommunikation", "Nanowissenschaften und Nanotechnologie - Perspektiven der Forschung", "Dynamik chemischer Elementarprozesse", "Küstenforschung", "Kombinatorische Methoden in der Materialforschung", "Bose-Einstein-Kondensation", "Perspektiven der Astroteilchenphysik in Deutschland", "Finanzmathematik", "Mensch-Technik-Interaktion", "Mechanik körniger Medien", "Skalen übergreifende Modellierung und Simulation", "Integrierte Prozesse in der Verfahrenstechnik".
Auch wenn es sich um ausgewählte Forschungsfelder mit besonders viel versprechenden Perspektiven handelt, so wird insgesamt "das Spektrum der künftigen Aufgaben anschaulich, die vor allem im Zeichen zunehmender internationaler Vernetzung, interdisziplinärer Kooperation und effektiver Nachwuchsförderung stehen", wie DFG-Präsident Professor Ernst-Ludwig Winnacker in seinem Vorwort zum "Grauen Plan" unterstreicht. Sichtbar wird auch die herausragende Bedeutung einer im Wortsinne grundlegenden Forschung und zugleich die Notwendigkeit ihrer langfristig verlässlichen Förderung durch die öffentliche Hand, die die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sicherstellt.
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