Deutschlandticket: ver.di fordert Preisstabilität - Bundesregierung in der Pflicht
(Berlin) - Mit Blick auf die aktuellen Vorschläge der Ampelkoalition für den Bundeshaushalt 2025 und die laufende Verkehrsministerkonferenz hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Bundesregierung aufgefordert, den Preis des Deutschlandtickets stabil zu halten.
Im aktuellen Haushaltsentwurf wird der Finanzierungsbeitrag des Bundes für das Deutschlandticket 2025 gedeckelt - eine Abkehr von der bisherigen Finanzierung durch Bund und Länder zu gleichen Teilen. Wenn die Länder nicht plötzlich bereit seien, einen höheren Deckungsbeitrag zu übernehmen als der Bund, sei eine Preiserhöhung unvermeidlich. "Auch im Bundeshaushalt 2025 müssen Stabilität und Zukunftsfähigkeit zusammentreffen. Beides bringen wir im Verkehrssektor in Gefahr, wenn das Deutschlandticket teurer wird. Gerade die kommunalen Verkehrsunternehmen und ihre Beschäftigten brauchen jetzt Planungssicherheit, um den Einstieg in die überfällige Verkehrswende zu schaffen", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle am Montag.
Der derzeitige Preis von 49 Euro habe wesentlich dazu beigetragen, dass die Nutzerzahlen im ÖPNV wieder auf das Niveau vor der Pandemie gestiegen sind. ver.di weist darauf hin, dass der Verkehrssektor noch immer weit davon entfernt ist, seine Klimaziele zu erreichen. Der überfällige Ausbau- und Modernisierungspakt sei von der Bundesregierung offenkundig aufgegeben worden, kritisierte Behle. Darum komme es jetzt umso mehr darauf an, den erfolgreichen Weg, ein erschwingliches bundesweit gültiges Ticket anzubieten, nicht zu verlassen.
Für viele Menschen sei der Preis von 49 Euro schon heute zu hoch, so Behle. Das umwelt- und verkehrspolitische Potential des Deutschlandtickets sei noch nicht ausgeschöpft, weil einheitliche Lösungen für Jobtickets, Sozialtickets oder Kindermitnahme fehlten. Eine Preiserhöhung würde dazu führen, dass die Fahrgastzahlen stagnieren oder sinken. Der durch Personalmangel, Infrastrukturmängel und Finanzierungsschwierigkeiten seitens der Kommunen belastete ÖPNV würde dadurch sehenden Auges weiter destabilisiert.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk, Pressesprecher
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
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