Pressemitteilung | Allianz pro Schiene e.V.

Deutschlands Eisenbahner mit Herz 2021: Gold-Duo aus Niedersachsen teilt sich ersten Platz / Zugbegleiterinnen von metronom und DB begeistern mit Einsatz für ihre Fahrgäste / Bronze für tollen Umgang mit Corona / Sonderpreis für Aktion der Menschlichkeit

(Berlin) - Zwei Zugbegleiterinnen aus Niedersachsen haben beim bundesweiten Wettbewerb Eisenbahner mit Herz gewonnen und teilen sich den ersten Platz. metronom-Zugbegleiterin Claudia Menges beeindruckte die Jury mit ihrem Einsatz für einen jugendlichen und einen ausländischen Fahrgast, die sie nach Mitternacht mit ihrem Auto vom Wolfsburger Hauptbahnhof sicher an ihr Ziel brachte. DB-Zugbegleiterin Manuela Burkhardt rettete einer jungen Frau auf deren ersten Bahnfahrt überhaupt den Start in die Mutter-Kind-Kur. Sie brachte die Münchnerin und deren beiden kleinen Kinder mit ihrem privaten Pkw gerade noch rechtzeitig zur Fähre nach Langeoog.

Zum ersten Mal mal zwei Goldmedaillen

"Beide Eisenbahnerinnen haben so viel Herz für ihre Kunden gezeigt, dass sie den ersten Platz gleichermaßen verdient haben", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kurz vor der feierlichen Preisverleihung an diesem Mittwoch in Berlin. Zum ersten Mal überhaupt in der elfjährigen Geschichte des Wettbewerbs vergab die Jury aus Branchenvertretern zwei Goldmedaillen.

Siegerinnen zeigen: Die Schiene ist attraktiv für Quereinsteiger mit

Das Gold-Duo verbindet, dass die beiden 59-Jährigen erst im letzten Drittel ihres Berufslebens zur Schiene stießen. "Die Schienenbranche hat Menschen mit Lebenserfahrung wirklich etwas zu bieten", sagt metronom-Mitarbeiterin Claudia Menges. "Wenn ich morgens am Bahnsteig stehe, freue ich mich." DB-Zugbegleiterin Manuela Burkhardt meint: "Wir sind ein bisschen älter, aber auch verlässlicher. Das ist das Schöne beim Wechsel in die Bahnbranche: Es muss der Wille da sein, und dann kriegt man auch eine Chance."

Bronze-Sieger findet mit Ansprache im ICE zu Corona den richtigen Ton

Bronze vergab die Jury an DB-Zugchef Daniel Farny. Der Berliner sorgte mit einer ironisch-freundlichen Ansprache im ICE zum heiklen Thema Maskenverweigerer in den Online-Medien für Begeisterungsstürme. "Auf beeindruckende Art und Weise hat Daniel Farny die ungewöhnlichen Herausforderungen durch Corona gemeistert", betonte Dirk Flege. Mit dieser Ansage im ICE traf Daniel Farny den richtigen Ton: "Und zum Schluss noch ein Hinweis an alle Verschwörungstheoretiker bei uns an Bord: Denken Sie bitte daran, dass die Bundesregierung heimlich Speichelproben sammelt, um Klone von Ihnen zu produzieren, die Sie dann ersetzen sollen. Tragen Sie daher dauerhaft Ihre Mund-Nasen-Bedeckung, um zu verhindern, dass die Regierung an Ihre DNS kommt. Vielen Dank auch im Namen aller Mitreisenden!"

Bei Eisenbahnern mit Herz hält eine Freundschaft über den Tod hinaus

Einen Sonderpreis erhält DB-Zugbegleiterin Vanessa Rohs. Gemeinsam mit ihren Kollegen ermöglichte sie eine würdige Beerdigung für ihren langjährigen Stammgast Werner Meyer, der vielen Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern zum Freund geworden war. Seine geliebte BahnCard 100 finanzierte sich Karate-Werner (benannt nach seinem Karate-Anzug) durch einen spartanischen Lebensstil und das Sammeln von Pfandflaschen. Damit wurden Deutschlands Züge sein zweites Zuhause und die Eisenbahner seine Familie. Als der leidenschaftliche Zugfahrer im Januar 2021 starb, starteten Vanessa Rohs und andere eine Spendenrunde. Als sie erfuhren, dass Karate Werner eine anonyme Beerdigung ohne Angehörige und Freunde drohte, weiteten sie die Aktion aus. Aus dem Sammeln für einen Blumenkranz wurde das Organisieren und Finanzieren einer kompletten Trauerfeier. "Schließlich haben etwa 600 Kolleginnen und Kollegen und weitere 100 Privatpersonen insgesamt über 7.000 Euro gespendet", berichtet Vanessa Rohs. Und damit sorgten die Eisenbahner für einen feierlichen Abschied von Karate Werner.

So funktioniert der Eisenbahner mit Herz

Der "Eisenbahner mit Herz" ist ein Wettbewerb, mit dem die Allianz pro Schiene seit 2011 alljährlich besonders kundenfreundliche Beschäftige der Schienenbranche auszeichnet. Dafür sammelt das gemeinnützige Verkehrsbündnis Geschichten von Zugreisenden, die sich über besonders nette und hilfsbereite Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gefreut haben. Eine Fachjury wählt anschließend aus den vielversprechendsten und auf ihre Plausibilität geprüften Einsendungen die Siegerinnen und Sieger aus. In der Jury sind die Eisenbahngewerkschaften EVG und GDL, die Fahrgastverbände Pro Bahn, der Verkehrsclub Deutschland, der Deutsche Bahnkunden-Verband sowie der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde und die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr vertreten. Auch ein Publikumspreis, der "Social-Media-Hero", ist Teil des Wettbewerbs. Hier kann jeder an der von der Allianz pro Schiene organisierten Online-Abstimmung teilnehmen.

Die Preisverleihung an diesem Mittwoch können Sie sich live von 14.00 Uhr an anschauen.

Quelle und Kontaktadresse:
Allianz pro Schiene e.V. Markus Sievers, Pressesprecher Reinhardtstr. 31, 10117 Berlin Telefon: (030) 2462599-0, Fax: (030) 2462599-29

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