Deutschlands beste Nachwuchskräfte / Spannendes Finale beim 33. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend
(Berlin) - Knifflige Berufstheorie war genauso gefragt wie Wissen um die Nationalhymne. Wer da Bescheid wusste, war beim Finale des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend vorn dabei. Genauso mussten sich die bundesweit besten angehenden Winzer, Hauswirtschafter, Land-, Forst- und Tierwirte auch in Präsentation und Berufspraxis messen. Nach spannenden Wettkampftagen in Mecklenburg-Vorpommern stehen seit Donnerstagabend die Sieger fest. Insgesamt hatten sich 119 junge Frauen und Männer aus der grünen Berufsbranche für den Bundesentscheid qualifiziert und waren nach Güstrow gereist.
Genau 21 Auszubildende traten in der Sparte Landwirtschaft, Leistungsgruppe I, an. Im Finale des 33. Berufswettbewerbs mussten sie einen Getreideschlag u.a. auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren, sich im Geschicklichkeitsfahren beweisen und die Futterration einer 650 Kilogramm schweren Milchkuh berechnen. Das Siegerpodest teilten sich Michael Schuhmann (Bayern, 1. Platz), Flavio Traxl (Rheinland-Pfalz, 2. Platz) und Thore Cordes (Niedersachsen, 3. Platz).
Die Leistungsgruppe II (Landwirte in Fortbildung) trat im Doppel an. Sie analysierten den Tierkomfort eines Stalls in Dummerstorf oder standen vor der Aufgabe, Auszubildende am Pflug zu unterweisen. Im Finale starteten 25 Landessieger und fünf Landessiegerinnen. Die drei führenden Teams setzen sich wie folgt zusammen: Axel Roth und Felix Wachsmann (Bayern) kamen auf den ersten Platz. Stephen Porth und Lucas Maack (Niedersachsen) folgten auf dem zweiten, das Frauenteam mit Ann-Christin Cordes und Katharina Leyschulte (ebenfalls Niedersachsen) folgte auf dem dritten Platz.
In der Hauswirtschaft ging es für die 13 jungen Frauen beispielsweise darum, für die Ehrengäste einer Jubiläumsfeier ein regionales und saisonales Menü zuzubereiten. Die Herausforderung: Einer davon leidet an verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten. Als Team traten sie bei einem fiktiven "Tag der offenen Tür" an, um verschiedene, praktische hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie das Bügeln von Oberhemden oder den Umgang mit Reinigungstüchern zu vermitteln. Johanna Stuhlmacher (Niedersachsen, 1. Platz), Regina Lindlmeier (Bayern, 2. Platz) und Sarah Oßwald (Baden-Württemberg, 3. Platz) überzeugten.
Die 22 angehenden Forstwirte maßen sich im Zielfällen und Entasten. Sie pflanzten Ahorn in Linie und bauten einen Fledermauskasten etc. Daniel Sack aus Brandenburg siegte vor Jonas Weigand (Bayern) und Lukas Schaudt (Baden-Württemberg).
In der Tierwirtschaft traten elf junge Frauen und ein Mann an. Im Stall ging es zum Beispiel darum, dessen Tierkomfort zu beurteilen oder frisch geborene Ferkel zu versorgen. Sie bauten eine mobile Weidezaunanlage für fünf Tiere auf die Wiese und bestimmten Futtermittel... Am Ende teilten sich Erika Schreiber (Sachsen) und Daniela Walter (Mecklenburg-Vorpommern) den Sieg, gefolgt von Manuela Zebunke (Sachsen-Anhalt).
Die 15 Jungwinzer standen auf dem Weingut Schloß Rattey u.a. vor der Aufgabe, für einen neuen Weinberg eine Zeile mit Reben anzupflanzen oder Wein aus einem Fass abzufüllen, ohne Hefe aufzuwirbeln (Abstich). Nach der Lösung aller Aufgaben setzte sich Josef Brecht vor Sebastian Engel und Maximilian Lambrich (alle aus den sechs Anbaugebieten in Rheinland-Pfalz) durch.
In der Leistungsgruppe II gingen in dieser Sparte fünf junge Winzer und eine Winzerin an den Start. Während des Finales mussten sie zum Beispiel fünf Weine analysieren, die falsch etikettiert worden sind, oder ein Konzept für die Umstellung eines Familienbetriebes auf ökologische Wirtschaftsweise erstellen. Als Sieger gingen Yvonne Rottmann (1.Platz) und Oliver Eckhard (2. Platz) sowie Stefan Rehn (Rheinland-Pfalz) aus dem Berufswettbewerb hervor.
Eins ist klar: Der Berufswettbewerb kennt nur Gewinner. Er hat den Teilnehmern nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich die Herausforderungen der Zukunft besser meistern lassen. Gemeinsam zeigten die angehenden Forst- und Tierwirte, die Landwirte, Hauswirtschafterinnen und Winzer, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.
"Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war enorm. Viel beeindruckender waren aber der Zusammenhalt und das Miteinander bei diesem Wettbewerb", lobt die stellv. BDL-Bundesvorsitzende Kathrin Muus die fitten Nachwuchskräfte. Zugleich bedankte sie sich beim Landjugendverband Mecklenburg-Vorpommern, der das Finale mit großem Engagement ausgerichtet hatte.
Damit ging der 33. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend zu Ende. Erstmals 1953 veranstaltet, zählt er zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Er wird vom BDL gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer-Stiftung und dem Deutschen LandFrauenverband ausgerichtet. Der Wettbewerb wird vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Als Schirmherr des Wettbewerbs wird Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die Sieger am 29. Juni beim Deutschen Bauerntag in Berlin ehren.
Bilder vom Bundesentscheid des Berufswettbewerbes 2017 gibt es in der Galerie unter www.landjugend.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
Carina Gräschke, Pressereferentin
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