Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

Deutschland wieder zu einem attraktiven Technologiestandort machen

(Berlin) - Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie schnell globale Lieferketten abbrechen und Produkte in Europa knapp werden können. "Deshalb müssen wir die Forschung und Produktion in Deutschland stärken und wertvolles Know-how sichern, um nicht von anderen abhängig zu sein", fordert die Medizintechnik-Forscherin Sofia Binias vom BVMed-Mitgliedsunternehmen Biotronik. Ihr Porträt ist Teil der Medizintechnik-Branchenkampagne des BVMed unter www.medtech-germany.de. Wie der Forschungsstandort Deutschland wieder gestärkt werden kann, zeigt der BVMed in einem 5-Punkte-Plan unter www.bvmed.de/wipo.

Mitten in Berlin erforschen und entwickeln Spezialist:innen, was für Tausende von Menschen Lebensqualität und Lebenserhalt bedeutet: Herzschrittmacher und Defibrillatoren. Eine von ihnen ist Sofia Binias. Sie ist Team Leader Technology Development bei Biotronik. Die Diplom-Physikerin arbeitet seit 15 Jahren beim Berliner Unternehmen. "Schon am Ende meines Studiums war mir klar, dass ich in einer Industrie arbeiten möchte, die Produkte herstellt, die einen Sinn haben. Bis heute bin ich begeistert, dass wir hier in Berlin so komplexe elektronische Geräte wie Herzschrittmacher herstellen." Als Teamleiterin in der Qualitätssicherung gestaltet Sofia Binias die Qualitätskontrolle für Herzschrittmacher und implantierbare Defibrillatoren aktiv mit. Derzeit forscht sie mit ihrem Team an neuen Technologien, mit denen die Implantate der Zukunft gefertigt werden sollen.

Vor der MedTech-Branche arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin. "In der Wissenschaft geht es vor allem um Grundlagenforschung. Als mir klar wurde, dass ich die Anwendung im Markt nicht mitbegleiten konnte, wollte ich in die Wirtschaft wechseln. Jetzt forsche ich an Innovationen, die bereits im nächsten Produkt eingesetzt werden sollen - das ist viel greifbarer für mich", sagt Binias.

Talente sichern und Zukunft gestalten

Mit ihrem Blick für Talente gibt Sofia Binias jungen Wissenschaftler:innen auch regelmäßig die Chance, eigene Forschungsideen zu verfolgen und sich in einem Wissenschaftsgebiet zu etablieren. Dabei vertraut sie auf die Fähigkeiten jeder und jedes Einzelnen: "Ich lasse auch gerne Werkstudent:innen und Praktikant:innen mit an neuen Ideen tüfteln. Dabei entstehen oft großartige Lösungsansätze. Ohne Teamarbeit kommt man in der Forschung nicht weiter."

Die konsequente Talentförderung soll mit dazu beitragen, hoch qualifizierte Fachkräfte in Deutschland zu halten. Binias selbst kam 1986 als Flüchtlingskind aus Sri Lanka in die Bundesrepublik. "Ich bin unheimlich dankbar, dass ich hier ausgebildet und immer unterstützt worden bin. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben." Ihr Ziel: Deutschland wieder zu einem attraktiven Technologiestandort zu machen. "Nur, wenn wir Talente für uns gewinnen, können wir die Ideen von morgen verwirklichen - und das Unmögliche möglich machen."

5-Punkte-Plan zur Stärkung der MedTech-Branche

Wie kann der Medizintechnik-Standort Deutschland gestärkt und Nachwuchs gewonnen werden? Der BVMed schlägt in einem 5-Punkte-Plan (www.bvmed.de/5punkte) unter anderem eine beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaft, eine Entbürokratisierungs-Offensive für die KMU-geprägte Branche, Fast-Track-Verfahren für Innovationen mit klaren Fristen sowie einfache Anerkennungsverfahren für benötigte Fachkräfte vor.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Manfred Beeres, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: (030) 246255-0, Fax: (030) 246255-99

(mw)

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