Deutschland niest, schnupft und hustet: Die Beschäftigten in Heimen, in der ambulanten Pflege, in Kitas und Schulen sowie im Gesundheitswesen sind besonders stark betroffen
(Berlin) - Das Gefühl, dass der Krankenstand in nahezu allen Bereichen in die Höhe schießt, täuscht nicht: Die AU-Zahlen der Betriebskrankenkassen für den Monat November weisen den zweithöchsten allgemeinen Krankenstand aus, seit dieser Wert erfasst wird.
Der durchschnittliche allgemeine Krankenstand liegt in diesem Monat bei 7,06 Prozent, diesen übertreffen beispielsweise die Wirtschaftsgruppen Heime (10,24 Prozent, Pflegeheime, stationäre Einrichtungen), Sozialwesen (9,30 Prozent, Soziale Betreuung älterer Menschen und Behinderter), "Erziehung und Unterricht" (7,75 Prozent, Kindergärten und Vorschulen, Grundschulen, Weiterführende Schulen) sowie das Gesundheitswesen (7,51 Prozent) deutlich.
"Insbesondere in Berufen mit vielen sozialen Kontakten besteht für die Beschäftigten ein hohes Infektionsrisiko. Im Gesundheitswesen sehen wir bereits, dass elektive Eingriffe verschoben werden müssen. Doch auch den Unternehmen und Betrieben machen die hohen Personalausfälle zu schaffen", stellt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, fest.
Hauptverantwortlich für den hohen Krankenstand sind die Atemwegserkrankungen die einen Anteil von 27,4 Prozent ausmachen. D. h. mehr als jede vierte Krankmeldung im November ist auf eine Erkältung oder Grippe zurückzuführen. Der Anteil der Corona-Infektionen ist zwar deutlich ansteigend, fällt jedoch mit knapp 2,5 Prozent sehr gering aus. Geradezu spiegelbildlich sind auch hier die Wirtschaftsgruppen Heime, Sozialwesen, "Erziehung und Unterricht" und das Gesundheitswesen am stärksten betroffen. Allerdings ist davon auszugehen, dass durch inkonsequentes Testen viele Corona-Erkrankungen unerkannt bleiben und bedingt durch die Symptome den Atemwegserkrankungen zugeschrieben werden.
"Dass Anfang Dezember die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibungen wieder in Kraft getreten ist, ist die richtige Entscheidung, um die Praxen und auch die Betroffenen zu entlasten, damit sie sich nicht krank in die Praxis schleppen zu müssen. Für die Erkältungswelle kam die Entscheidung spät, aber gerade noch rechtzeitig.", so Anne-Kathrin Klemm.
Alle Daten können Sie dem "Monatlichen Krankenstand" auf unserer Homepage entnehmen.
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