Deutschland muss Innovationsrückstand aufholen
(Düsseldorf) - Das Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) zeigt deutlich: Deutschlands Innovationsfähigkeit steht massiv unter Druck. Bürokratische Hürden, langsame Entscheidungsprozesse und unzureichende Investitionen in Schlüsseltechnologien bremsen den Fortschritt. Der VDI fordert seit Langem entschlossenes Handeln.
„Abwarten können wir uns in keiner Weise leisten. Es ist Zeit, Taten sprechen zu lassen, Verantwortung für den Standort und die Bevölkerung zu übernehmen. Bildung, Energieversorgung, Infrastruktur, Kreislaufwirtschaft, Künstliche Intelligenz, Mobilität – all diese Transformationsfelder erfordern entschlossenes und faktenbasiertes Handeln“, sagt VDI-Direktor Adrian Willig.
Das Gutachten kommt unter anderem zu diesen Punkten, denen aus Sicht des VDI besonderes Augenmerk gelten sollte:
Innovationspolitik ist zu langsam und ineffektiv
Die Umsetzung vieler ambitionierter Ziele in der Forschungs- und Innovations-Politik ist ins Stocken geraten. Schnelle und unbürokratische Maßnahmen sind dringend erforderlich, um den Innovationsstandort Deutschland zu stärken.
Bürokratie als Hemmschuh
Regulatorische Hürden und langwierige Genehmigungsverfahren behindern Unternehmen und vor allem Start-ups. Effiziente Strukturen sind notwendig, um Innovationsprozesse zu beschleunigen.
Schwache Innovationsdynamik
Der Handlungsbedarf wird durch stetig sinkende Patentanmeldungen seit 2018 im Gutachten bestätigt. Deutschlands Innovationsquote ist rückläufig und verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit.
Technologischer Rückstand wächst
Besonders in Künstlicher Intelligenz, Biotechnologie und Materialwissenschaften verliert Deutschland an Boden gegenüber China, Südkorea und den USA.
Ohne langfristige Zukunftsstrategie bleibt Industriepolitik Stückwerk
Adrian Willig betont in diesem Zusammengang die Wichtigkeit von Ingenieuren und Ingenieurinnen. „Denn ohne sie bleiben viele dieser Reformideen Theorie. Energiewende, Digitalisierung, Fortschritte in der Medizintechnik, technische Lösungen zur Klimaanpassung, KI, Produktion, Mobilität - all das braucht nicht nur politische Weichenstellungen, sondern vor allem Menschen, die Innovationen entwickeln und umsetzen. Ingenieurskunst ist ein Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg.“ Die Langfristigkeit darf aus Sicht des VDI nicht vergessen werden. „In welchen Technologien wollen wir in Deutschland und Europa künftig führend sein? Und was müssen wir dafür alles tun? Ohne diese langfristige Perspektive bleibt Industriepolitik Stückwerk“, so Willig.
Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. - Hauptgeschäftsstelle, Sarah Janczura, stellv. Pressesprecher(in), VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf, Telefon: 0211 6214-0