Deutschland: Export und Produktion steigen / Inlandsmarkt weiterhin verhalten
(Frankfurt am Main) - Im September 2003 wurde in Deutschland mit 23.300 Nutzfahrzeugen das Ex-portergebnis des Vorjahresmonats um 9 Prozent übertroffen. Auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres weist die Ausfuhr mit 187.000 Fahrzeugen (+3 Prozent) einen Aufwärtstrend auf. Dabei lieferten die deutschen Hersteller trotz rückläufiger Märkte in Westeuropa 2 Prozent mehr Transporter ins Ausland wie ein Jahr zuvor. Die Ausfuhr von Nfz über 6 t stieg sogar um 3 Prozent. Damit blieb der Export weiterhin Träger von Produktion und Beschäftigung in Deutschland.
Im September 2003 rollten insgesamt 6 Prozent mehr Nutzfahrzeuge von deutschen Bändern. Dabei fiel die Produktion von leich-ten Fahrzeugen um 1 Prozent höher aus als im Vorjahresmonat. Die Herstellung von Nfz über 6 t legte sogar um 16 Prozent zu. Von Januar bis September 2003 lag die Transporterfertigung noch 1 Prozent unter dem Vorjahresniveau, dagegen wurde die Herstellung im Bereich über 6 t um 4 Prozent ausgeweitet.
Der Absatz von Nutzfahrzeugen war in den ersten drei Quartalen 2003 insgesamt verhalten und blieb mit 194.000 Einheiten um 2 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresergebnis zurück. Im Transporter-Bereich entwickeln sich die Neuzulassungen seit Mitte 2000 rückläufig; in den ersten neun Mo-naten dieses Jahres schwächten sie sich um weitere 3 Prozent ab. Der Absatz von Nutzfahrzeugen über 6 t stieg dagegen von Januar bis September 2003 um 1 Prozent, im Bereich über 16 t legte er sogar um 5 Prozent zu.
Damit setzte sich die Konsolidierung im Bereich der mittleren und schweren Nfz auf niedrigem Niveau fort. Im September lagen die Nfz-Neuzulassungen insgesamt um 2 Prozent über dem Vorjahresergebnis, wobei es im Transportersektor zu einem Anstieg um 1 Prozent kam. Im Bereich über 6 t wurden im September 2003 sogar 5 Prozent mehr Fahrzeuge neu registriert.
Die weiterhin verhaltene Gesamtkonjunktur und Investitionsgüternachfrage in Deutschland führten dazu, dass die Binnennachfrage nach Transportern und der inländische Auftragseingang von Nfz über 6 t in den ersten neun Monaten das schwächere Vorjahresniveau jeweils um 2 Prozent überschritten. Die Nutzfahrzeugnachfrage aus dem Ausland blieb dagegen uneinheitlich: Einem Rückgang um 9 Prozent bei den Transportern stand von Januar bis September 2003 ein Anstieg um 8 Prozent bei den mittleren und schweren Nfz gegenüber.
Insgesamt hatten die deutschen Nutzfahrzeug-Hersteller bis einschließlich September 2003 einen Nachfragerückgang von 2 Prozent aus dem In- und Ausland zu verzeich-nen. Im September 2003 übertraf die Binnennachfrage nach Transportern das Auftragsvolumen des Vorjahres um 17 Prozent, die inländischen Order von Nfz über 6 t legten um knapp 3 Prozent zu. Die Auftragseingänge aus dem Ausland fielen im Transportersegment um 6 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr, die von Nfz über 6 t lagen dagegen 11 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Die Lage im deutschen Omnibus-Sektor zeigte bis einschließlich September 2003 Anzeichen einer Erholung. Die Auftragseingänge lagen in den ersten neun Monaten insgesamt um gut ein Viertel über dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Dabei legten sowohl die Binnennachfrage (+11 Prozent) als auch die Auftragseingänge aus dem Ausland (+36 Prozent) deutlich zu.
Aufgrund der starken Auslandsnachfrage lagen die Exporte deutscher Busse mit 5.500 Einheiten um 6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Auch die Omnibus-Produktion wurde gesteigert: In den ersten drei Quartalen 2003 verließen mit 7.400 Fahrzeugen 9 Prozent mehr Busse die Bänder in Deutschland. Mit 3.900 Fahrzeugen übertrafen die Neuzulassungen in Deutschland das letztjährige Absatzvolumen um 2 Prozent.
In Westeuropa blieb der Nutzfahrzeugabsatz (ohne Busse) in den ersten neun Monaten 2003 mit 1,53 Mio. Einheiten um knapp 2 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück. Dabei war im bisherigen Jahresverlauf bei den Transportern bis 6 t ein Rückgang der Neuzulassungen um 1 Prozent auf 1,31 Mio. Fahrzeuge hinzunehmen. Verhaltener schnitten die Verkäufe im Segment der mittleren und schweren Lastkraftwagen über 6 t ab: Hier wurden mit 215.700 Einheiten 3 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt als vor Jahresfrist. Lediglich im schweren Bereich über 16 t lagen die Verkäufe auf dem Vorjahresniveau. Von den Volumenländern entwickelten sich Großbritannien (+14 Prozent) und Spanien (+9 Prozent) positiv, dagegen sanken die Verkäufe in Italien um 20 Prozent und in Frankreich um 7 Prozent.
Der Absatz von Bussen in Westeuropa lag bis einschließlich September 2003 mit insgesamt 24.700 Fahrzeugen gut 3 Prozent über dem Vorjahresvolumen. Neben der positiven Entwicklung in Deutschland (+2 Prozent) und Frankreich (+1 Prozent) kam es dabei zu noch erfreulicheren Absatzsteigerungen in Großbritannien (+9 Prozent) und Spanien (+7 Prozent). Auch die sonstigen Länder Westeuropas zeigten in den ersten neun Monaten 2003 einen Aufwärtstrend: Hier fielen die Neuzulassungen insgesamt um 4 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor.
In den USA waren die Verkäufe von mittleren und schweren Trucks in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit einem Rückgang um 3 Prozent auf insgesamt 236.200 Nutzfahrzeuge rückläufig. Dabei stand in diesem Zeitraum einem Absatzanstieg der Medium Trucks um 1 Prozent (135.600 Einheiten) ein Rückgang der Verkäufe im Segment der Klasse 8 um 7 Prozent (100.600 Einheiten) gegenüber. Im schweren Bereich zeigen sich deutlich die Auswirkungen der seit Herbst 2002 verschärften Emissions-vorschriften: Viele Spediteure haben bis zum dritten Quartal des vergangenen Jahres vorgezogene Käufe getätigt, die erwartungsgemäß in den ersten neun Monaten 2003 fehlten.
In Asien zeigt sich in den ersten acht Monaten 2003 ein erfreuliches Bild: Mit insgesamt über 3,5 Mio. Fahrzeugen wurden gut 8 Prozent mehr Nutzfahrzeuge abgesetzt als ein Jahr zuvor. In China legten die Nfz-Verkäufe um 12 Prozent auf knapp 1,6 Mio. Fahrzeuge zu, in der Türkei (+85 Prozent), in Thailand (+30 Prozent) und in Indien (+28 Prozent) wurde das Vorjahresergebnis noch deutlicher übertroffen. Lediglich in Südkorea (-20 Prozent) und in Japan (-1 Prozent) lag der Absatz von Nutzfahrzeugen bis einschließlich August 2003 unter dem Vorjahresniveau.
Auch die Nutzfahrzeugmärkte in Mittel- und Osteuropa entwickelten sich in den ersten acht Monaten dieses Jahres äußerst positiv. In der Russischen Föderation wurden von Januar bis August 2003 mit 174.500 Einheiten 11 Prozent mehr Nutzfahrzeuge verkauft als vor Jahresfrist. Auch in der Slowakei (+50 Prozent), Rumänien (+22 Prozent), Polen (+20 Prozent) und in der Tschechischen Republik (+17 Prozent) sowie in Slowenien (+4 Prozent) und in Ungarn (+3 Prozent) wurde bis einschließlich August 2003 das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen. Damit stützen die asiatischen und osteuropäischen Märkte zu einem wesentlichen Teil die globale Nutzfahrzeugkonjunktur in diesem Jahr.
Quelle und Kontaktadresse:
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Westendstr. 61, 60325 Frankfurt
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