Deutsches Schulbarometer: DPtV fordert mehr Prävention in den Schulen
(Berlin) - „Wir dürfen nicht vergessen: Ein Kind, das heute zwölf ist, wurde in den letzten fünf Jahren stark durch die Verunsicherungen von Pandemie und gesellschaftlichen Krisen geprägt. Die neuen Zahlen des Schulbarometers zeigen erneut, dass diese Themen an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbeigehen: Bei jedem/r fünften Schüler*in ergeben sich Hinweise auf psychische Auffälligkeiten”, kommentiert Dr. Josepha Katzmann, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Das „Deutsche Schulbarometer“ der Robert-Bosch-Stiftung präsentierte am Mittwoch aktuelle Zahlen zu Wohlbefinden und psychischer Gesundheit der Schüler*innen in Deutschland. “Leider sehen wir in der Studie auch, dass die Wartezeiten bis zum Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung weiterhin mehrere Monate betragen – ein Zeitraum, in dem sich schon vorliegende psychische Probleme verfestigen und chronifizieren können”, fügt die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin hinzu. „Wir brauchen endlich eine eigene Bedarfsplanung für die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen, um dem real bestehenden Behandlungsbedarf zielgerichtet begegnen zu können ”, fordert Dr. Enno Maaß, Stv. DPtV-Bundesvorsitzender. „Außerdem brauchen wir mehr Prävention in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sowie proaktive Aufklärung zu psychischer Gesundheit – und zwar direkt in Schulen, Freizeitstätten und den Familien“.
Kriege und Leistungsdruck sind die größten Sorgen
„Insgesamt 39 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen machen sich Sorgen um Kriege, auf Platz zwei folgen dann Sorgen um schulische Leistungen, die mehr als ein Viertel der befragten Kinder und Jugendlichen oft oder sehr oft belasten”, zitiert Dr. Katzmann den Report. „Das macht deutlich, dass Schule und psychische Gesundheit zusammen gedacht werden müssen. Den Auswirkungen der gesellschaftlichen Krisen auf die psychische Gesundheit unserer nachwachsenden Generation sollte zeitnah begegnet werden” fordert Dr. Katzmann.
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