Pressemitteilung | Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

Deutsches Krankenhausinstitut (DKI) veröffentlicht „Krankenhaus-Barometer“

(Berlin) - Die Krankenhäuser rechnen künftig in vielen Teilbereichen mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Besetzung frei werdender Stellen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Frühjahrsumfrage des „Krankenhaus-Barometers“, an der 473 Krankenhäuser teilgenommen haben.

37 Prozent der befragten Krankenhäuser beurteilten die künftige Personalsituation bei den Fachärzten skeptisch. In den neuen Bundesländern teilt diese Einschätzung sogar jedes zweite Krankenhaus. Zudem gehen 36 Prozent aller westdeutschen und 52 Prozent aller ostdeutschen Krankenhäuser davon aus, Stellen für Ärzte im Praktikum mittelfristig nicht besetzen zu können. Im Bereich der leitenden Ärzte und frei werdender Oberarztstellen erwarten die Befragten dagegen in den nächsten Jahren noch keine Schwierigkeiten. Während die Situation für die Pflegeberufe insgesamt positiv beurteilt wird, rechnen die Krankenhäuser beim OP-Pflegepersonal bzw. bei der Intensivpflege in den nächsten Jahren eher mit Schwierigkeiten.

Ein weiteres Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2001 ist, dass der Bundesangestelltentarif (BAT) in seiner bisherigen Ausgestaltung von den befragten Krankenhäusern als Belastung empfunden wird. Als Grund für die Unzufriedenheit wurde die geringe Leistungsbezogenheit genannt. 64,8 Prozent der befragten Krankenhäuser würden ein anderes Tarifwerk bevorzugen.

Neben dem Personalbereich hat sich die Frühjahrsumfrage 2001 auch schwerpunktmäßig mit dem Stand der Vorbereitungen der Krankenhäuser auf das DRG-System befasst. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Krankenhäuser mittlerweile zahlreiche Maßnahmen eingeleitet haben, um sich auf die DRG-Einführung (Diagnosis Related Groups) vorzubereiten. Die Bildung eines DRG-Projektteams haben bereits 28 Prozent der befragten Krankenhäuser abgeschlossen. Die Maßnahmen reichen von der Schulung der Mitarbeiter und der Teilnahme an DRG-Probeläufen über die Überprüfbarkeit der vorhandenen EDV bis zur Auswahl der für die Kodierung verantwortlichen Mitarbeiter.

In den einzelnen Krankenhäusern entstehen bei dieser Umstellung erhebliche zusätzliche Kosten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) – als Mitauftraggeber der Untersuchung – fordert daher, die Umstellungskosten bei der Ermittlung der Krankenhausbudgets vollständig zu berücksichtigen. Außerdem belegen die Ergebnisse der Untersuchung zudem die Notwendigkeit der Flexibilisierung des BAT. Dabei müssen die krankenhausspezifischen Arbeitszeiterfordernisse stärker berücksichtigt werden. Leistungsunabhängige Bestandteile der BAT-Vergütung sollten in leistungsbezogene überführt werden.

Das Deutsche Krankenhausinstitut e.V. (DKI) ermittelt in jedem Jahr durch zwei Umfragen repräsentative Daten im stationären Sektor und stellt sie den Krankenhausverbänden und ihren Mitgliedern zur Verfügung. Auftraggeber sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands sowie der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands.
Eine Kurzfassung des „Krankenhaus-Barometers – Frühjahrsumfrage 2001“ ist auf der DKG-Homepage im Download-Bereich unter http//www.dkgev.de zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V., Gst. Berlin Straße des 17. Juni 110-114 10623 Berlin Telefon: 030/398010 Telefax: 030/39801302

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