Deutscher Zigarettenmarkt auf dem Präsentierteller
(Köln) - Schon heute sind nach Schätzungen des Zollkriminalamts rund fünf Prozent aller Zigaretten auf dem deutschen Markt Schmuggelware. Tritt die Tabaksteuererhöhung wie derzeit im Gesetzentwurf geplant in Kraft, werden die Preise in Deutschland binnen 18 Monaten von rund 3 Euro auf bis zu 4,50 Euro steigen. Erfahrungen mit - nicht einmal vergleichbar - starken Steuererhöhungen in zahlreichen Ländern wie Frankreich, Großbritannien und Schweden zeigen, dass dort der Schmuggelanteil nach der Erhöhung jeweils drastisch stieg. Zollgewerkschaft und Zollkriminalamt prognostizieren diese Entwicklung im Fall einer massiven Steuererhöhung ebenfalls für Deutschland. Die BDZ - Deutsche Zoll und Finanzgewerkschaft stellt in ihrem Papier zum Hearing die Frage, ob ungewisse Steuermehreinnahmen und eine ungewisse gesundheitspolitische Lenkungswirkung es wert seien, das Risiko steigender Kriminalität und ihrer Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft hinzunehmen (http://www.bdz.dbb.de).
Die Folgen für den Tabakwaren-Fachhandel werden extrem hart sein: Den Handelsunternehmen stehen Absatzeinbrüche bis zu dreißig Prozent bevor. Grund sind die großen Preisunterschiede zwischen Deutschland und den Anrainerstaaten, die zum legalen (800 Zigaretten aus EU-Staaten, 200 aus den Beitrittsländern) wie illegalen Einkaufstourismus herausfordern. Das wird Unternehmensexistenzen und Arbeitsplätze kosten, ohne dass ein Steuermehraufkommen gesichert ist", so Peter Lind Hauptgeschäftsführer des BDTA. Insbesondere die grenznahen Tabakwarengroßhändler stehen vor der Vernichtung ihrer Existenz. Von Tabakwaren-Großhandel und Aufstellen von Zigarettenautomaten leben derzeit bundesweit rund 500 regional operierende Unternehmen mit 15.000 Mitarbeitern.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller e.V.
Stadtwaldgürtel 44, 50931 Köln
Telefon: 0221/400700, Telefax: 0221/4007020