Deutscher Tierschutzbund appelliert zum Herbstanfang an Autofahrer: Umsichtig fahren Erhöhte Gefahr von Unfällen mit Tieren
(Bonn) - Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor der zu Herbstbeginn wachsenden Gefahr von Wildunfällen. Allein im Jahr 2001 kam es zu rund 200.000 solcher Unfälle, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Am häufigsten ist Rehwild betroffen. Nicht berücksichtigt ist die Zahl der verletzten und getöteten Katzen, Igel und Singvögel, die weitaus höher liegt. Der Autofahrer hat es in der Hand, durch rücksichtsvolles Fahrverhalten diese erschreckende Zahl von Tieropfern zu reduzieren, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Gerade zur Ernte- und Herbstzeit und grundsätzlich in Wildwechselzonen sollte die Geschwindigkeit reduziert und ein ausreichender Sicherheitsabstand zum nächsten Fahrzeug eingehalten werden, damit die Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit haben rechtzeitig zu bremsen.
Früh hereinbrechende Dämmerung und schlechte Witterungsverhältnisse - plötzlich steht ein Reh auf der Fahrbahn und schaut in den Scheinwerfer - Autofahrer kennen diese Situation. Noch ehe der Fahrer zum Nachdenken kommt, hat es schon gekracht. Das Tier ist verletzt oder tot, der Wagen beschädigt, im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem Personenschaden. Dabei lassen sich Wildunfälle durch umsichtiges Autofahren vermeiden. Viele Tiere könnten noch leben, wenn die Autofahrer rücksichtsvoller fahren würden, so Wolfgang Apel. Leider übersehen oder ignorieren Autofahrer jedoch allzu häufig die Warnschilder am Straßenrand und fahren in Waldgebieten zu schnell. Besonders gefährlich sind vor allem die Erntezeit, in der sich Wildtiere neue Futterplätze suchen müssen, und die Brunftmonate Oktober und November, in denen es vermehrt zu Wildwechsel kommt. In dieser Zeit passieren statistisch gesehen doppelt so viele Wildunfälle als in den anderen Monaten des Jahres.
Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an die Autofahrer das Tempo in Waldgebieten auf 60 bis maximal 80 Stundenkilometer zu drosseln. So kann der Fahrer rechtzeitig bremsen, hupen, das Licht abblenden, und das Tier hat die Möglichkeit einen Fluchtweg zu finden, so Apel weiter. Auch baulichen Maßnahmen wie Wildbrücken, die den Wildwechsel über die Straße ermöglichen, oder neuere Methoden wie Wildäcker und Duftzäune, die die Tiere davon abhalten, die Straße überhaupt erst zu überqueren, schränken die Unfallgefahr ein. Solange diese jedoch noch nicht flächendeckend realisiert sind, ist umsichtiges Fahrverhalten die effektivste Maßnahme für die Unversehrtheit von Mensch und Tier.
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