Pressemitteilung | Deutscher Städtetag - Hauptgeschäftsstelle Berlin

Deutscher Städtetag kämpft gegen Missbrauch von 0190-er Nummern

(Berlin) - Unseriöse Auskunftsdienste, die über teure 0190-er Rufnummern angeblich „Behörden-Informationen“ anbieten, gefährden den guten Ruf der Kommunalverwaltungen. Das befürchtet der Deutsche Städtetag angesichts der bundesweiten Zunahme dieser Anbieter von teuren Neppnummern. Ihre Masche ist immer gleich: Sie inserieren im Telefonbuch mit einer Ortsnetznummer unter Stichwörtern wie beispielsweise „Straßenverkehrs-Info zu Kfz-Angelegenheiten“ oder „Einwohnermeldeamts-Info“ und erwecken dadurch den Eindruck, es handele sich um eine Behördennummer. Statt mit einem städtischen Amt verbunden zu werden, hört der Anrufer aber lediglich eine Computeransage, die ihn an eine 0190-Nummer verweist. 1,86 Euro pro Minute kostet ein Anruf dort – für Informationen, die vielfach nichts sagend oder unpräzise sind.

Die amtierende Präsidentin des Deutschen Städtetages und Frankfurter Oberbürgermeisterin, Petra Roth, sagte dazu am 11. Juni in Berlin: „Solche Geschäftemacher kassieren bei den Bürgern ab und schädigen den guten Ruf der deutschen Städte. Darüber hinaus verursachen sie in den betroffenen Städten auch unnötige Kosten.“ Schließlich müssten die Verwaltungen, die mit den Rufnummern gar nichts zu tun hätten, auf die Beschwerden der Bürger reagieren und teure Aufklärungskampagnen starten. „Der Deutsche Städtetag prüft jetzt, ob eine Musterklage gegen derartige Praktiken Erfolg haben könnte“, sagte Roth.

Weil der Gerichtsweg aber einige Jahre dauern kann, empfiehlt der Deutsche Städtetag seinen Mitgliedsstädten folgende Maßnahmen:

1. Breit angelegte Information der Bürger über die örtlichen Medien und den Internetauftritt der Städte, unter welcher Rufnummer die Verwaltung zum Ortstarif zu erreichen ist.

2. Gesonderter Telefonbucheintrag der zuständigen Ämter unter ihrem jeweiligen Namen.

3. Verbesserung der telefonischen Erreichbarkeit der Städte durch organisatorische Maßnahmen, Einrichtung von Call Centern oder technische Verbesserungen.


Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag Straße des 17. Juni 112 10623 Berlin Telefon: 030/377110 Telefax: 030/37711999

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