Pressemitteilung | Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs)

Deutscher Psychotherapie Kongress in Berlin gestartet

(Berlin) - Mit Forderungen an die Politik wurde gestern Abend der 4. Deutsche Psychotherapie Kongress – Forum für Klinische Psychologie und Psychotherapie eröffnet. Über 1700 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Gesundheitswesen treffen sich in Berlin zum Austausch über die klinisch-psychologische Forschung und Praxis.

Psychologie ist die zentrale Bezugswissenschaft der Psychotherapie

„Der Psychotherapie-Kongress hat seinen Ursprung in der Tagung der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der DGPs. Aus gutem Grund haben wir uns dazu entschieden, gemeinsam mit Praktikern den Kongress größer zu machen, um eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung von Wissenschaft, Praxis, Politik und Gesundheitswesen zu schaffen“, erklärt Kongresspräsident Prof. Dr. Peter Kirsch. „Unsere grundlagenwissenschaftlichen Wurzeln beizubehalten, ist uns dabei ein wichtiges Anliegen.“ Kongresspräsidentin Prof. Dr. Michèle Wessa ergänzt: „Die Psychologie ist die zentrale Bezugswissenschaft der Psychotherapie und so zeigen beispielsweise unsere Keynotes auf beeindruckende Weise, wie wichtig die psychologische Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden ist.“

Das wichtige Zusammenspiel zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung zeigt sich auch in diesem Jahr wieder an den mehr als 600 wissenschaftlichen Vorträgen, Impulsreferaten, 250 wissenschaftlichen Postern sowie Lesungen und Diskussionsrunden zu berufs- und gesellschaftspolitischen Themen deutlich und veranschaulicht den State-of-the-Art der klinisch-psychologischen Forschung. Michèle Wessa fasst zusammen: „Der Deutsche Psychotherapiekongress ist für die Klinische Psychologie und psychologische Psychotherapie ein fest etabliertes und mittlerweile das wichtigste Forum für deutschsprachige Fachvertreterinnen und Fachvertreter.“

Psychische Belastung in der Bevölkerung ernst nehmen

„In Zeiten globaler Krisen reicht es nicht, politische und wirtschaftliche Lösungen zu finden – wir müssen auch die psychische Belastung der Menschen ernst nehmen. Psychotherapie ist kein Luxus, sondern eine essenzielle Stütze, um Resilienz zu fördern, Solidarität zu stärken und eine Gesellschaft zu schaffen, die den Herausforderungen der Gegenwart standhalten kann“, erklärt Mitausrichter Prof. Dr. Rudolf Stark vom Verbund universitärer Ausbildungsinstitute (unith e.V.).

Zugang zu Psychotherapie nicht verhandelbar

„Die Politik muss die Psychotherapie in ihren Zielen für die kommenden vier Jahre berücksichtigen. Die ersten Verlautbarungen aus den Koalitionsverhandlungen stimmen uns vorsichtig optimistisch“, betont Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV), die den Kongress mitorganisiert. „Wir stellen uns der Diskussion um ein Primärarztsystem und der Steuerung der ambulanten Versorgung. Aus unserer Perspektive nicht verhandelbar ist jedoch der niedrigschwellige und überweisungsfreie Zugang der Patient*innen zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung. Aus gutem Grund erörtern wir auf dem Kongress in verschiedenen Panels, welche gesundheitspolitischen Weichenstellungen jetzt nötig sind. Psychische Erkrankungen sind für uns alle eine gemeinsame Herausforderung.“

Hybridformat
Der Deutsche Psychotherapie Kongress findet auch in diesem Jahr hybrid mit Präsenzveranstaltungen und Online-Übertragungen statt. Alle Hauptvorträge und zahlreiche weitere Veranstaltungen werden virtuell übertragen und stehen nach dem Kongress in einer Mediathek zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs), Anne Klostermann, Pressesprecher(in), Marienstr. 30, 10117 Berlin, Telefon: 030 28047717

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