Deutscher Philologenverband stellt weniger PISA-Aufregung von Mal zu Mal fest: / Neuauswertung der PISA-Daten belegt hohe Zufriedenheit der Schüler
(Berlin) - "Was kann Deutschland besser machen?" ist aus Sicht der Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbandes Lin-Klitzing die relevante Frage zu der Neuauswertung der PISA-Studie 2015, die sich insbesondere mit den Leistungen sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler befasst und zu einem insgesamt recht guten, wenngleich noch nicht zufriedenstellenden Ergebnis kommt: Sozial benachteiligte Kinder holen auf, liegen aber nicht gleichauf mit Kindern aus Akademikerfamilien. Dies gelingt allerdings in keinem Land zufriedenstellend.
"Die gelingende Einbeziehung und Aktivierung von Eltern in die frühkindliche und schulische Bildung ist der Schlüssel, denn in der Tat beginnt die Bildungsbiografie mit der Geburt des Kindes!", sagt Lin-Klitzing. Eltern, Kinder und Lehrkräfte müssen kontinuierlich über die Bildung der Kinder im Gespräch sein. Dazu bedarf es der Bereitschaft aller drei Seiten, Raum und Zeit. Letztere gibt es zu wenig: Jede Arbeitszeitstudie belegt, dass Lehrkräfte seit Jahren über das normale Stundenvolumen hinaus arbeiten.
Für Deutschland kann das in Zeiten aktuellen Lehrkräftemangels nur heißen, mehr Geld in die Bildung zu investieren: Zum einen in moderne Gebäude für Kindergärten und Schulen; zum anderen in die sehr gute Nachqualifizierung von Quer- und Seiteneinsteigern - aufgrund des eklatanten Versagens mancher Bundesländer bei der Planung des Lehrkräftebedarfs; und zum Dritten in zukünftig solide und jährlich aktualisierte Schülerzahl- und Lehrerbedarfsprognosen, denen notwendige Einstellungen folgen müssen. Eine neue gesellschaftliche Wertschätzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit der Lehrkräfte tut vor allem Not!
Erfreulich ist, dass insbesondere bei der Frage, wie integriert und wohl sich die befragten 15-Jährigen in Deutschland in der Schule fühlen, die Antworten deutscher Schülerinnen und Schüler deutlich positiver ausfallen als im OECD-Durchschnitt: 36 Prozent der sozial benachteiligten Schülerinnen und Schüler sind "sozial und emotional resilient" im Unterschied zu 26 Prozent im OECD-Durchschnitt.
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