Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie - Fachverband Elektromedizinische Technik

Deutscher Markt für elektromedizinische Technik mit leichtem Zuwachs

(Frankfurt)- Der deutsche Markt für elektromedizinische Geräte und Systeme hat sich 1999 nach mehreren Jahren der Stagnation leicht erholt. Mit 2,45 Mrd. DM lag der Inlandsumsatz der Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. um sechs Prozent über dem Vorjahresniveau. Damit verzeichnete dieser Teilbereich des Forum Deutsche Medizintechnik nach mehreren Jahren mit einem rückläufigen Inlandsgeschäft erstmals wieder ein Wachstum. Im Export erzielten Hersteller von elektromedizinischen Geräten 1999 einen Umsatz von 3,4 Milliarden DM (1,8 Milliarden Euro), was einer Steigerung von 4 Prozent entspricht

Die wesentlichen Wachstumsimpulse gingen dabei nach Einschätzung des Fachverbandes von dem zunehmenden Einsatz moderner Informationstechnologien in der Gesundheitsversorgung aus. Durch den Einsatz neuartiger Informations- und Kommunikationstechnologien zur Vernetzung medizinischer Geräte und Anlagen seien umfangreiche organisatorische und versorgungstechnische Verbesserungen möglich. Im Zuge der Neuorganisation der Arbeitsabläufe in den Krankenhäusern und Arztpraxen entstehe zudem ein wachsender Markt für Beratungen und Dienstleistungen. So erwarteten die Kunden immer häufiger vollständige -Lösungen für den optimalen Einsatz moderner medizintechnischer Technologien.

Allerdings hätte im vergangenen Jahr auch viel Kunden wegen der Jahr 2000-Problematik Investitionen vorn. Dieser Sondereinfluss und der schwache Auftragseingang im 1. Quartal 2000 veranlassen den Fachverband zu einer zurückhallenden Bewertung der weiteren Marktentwicklung.

Hauptwachstumsträger im Inland war 1999 die medizinische Elektronik mit einem Umsatzplus von 12 Prozent auf 641 Mio. DM. Nach den vorangegangen Jahren starker Schrumpfung liegt dieser Wert allerdings immer noch unter dem Marktvolumen von 1997.

Während die Bereiche Bildgebende Verfahren und Strahlentherapie (1.122 Mio. DM) sowie Ultraschalldiagnostik (477 Mio. DM) nahezu auf dem Vorjahresniveau stagnierten, gingen die Umsätze mit nuklearmedizinischen Geräten nochmals um 13 Prozent auf 47 Mio. DM zurück.

Der Weltmarkt für elektromedizinische Geräte hat nach Schätzungen des europäischen Branchenverbands COCIR ein Gesamtvolumen von 35 - 40 Milliarden DM. Der Anteil der deutschen Hersteller an diesem Markt liegt bei über 15 Prozent. Die bedeutendsten Abnehmergebiete für deutsche Unternehmen sind die EU-Staaten, die USA und Asien. Der weltweit durch die Branche erzielte Außenhandelsüberschuss erreichte 1999 ein Volumen von 2,6 Milliarden DM, was zu Sicherung hochqualifizierter Arbeitsplätze beiträgt und die internationale Leistungsfähigkeit dieser Industrie unterstreicht.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung moderner elektromedizinischer Systeme und Lösungen für eine hochwertige und wirtschaftliche medizinische Versorgung zählt die Beseitigung noch bestehender Innovationshemmnisse im deutschen Gesundheitswesen zu den wichtigsten Aufgaben des Forum Deutsche Medizintechnik, in dem der ZVEI mit dem Fachverband Medizintechnik des Verbandes Feinmechanik und Optik zusammenarbeitet. Zu den wesentlichen Investitions- und Innovationsbarrieren gehören nach Einschätzung des Forum die unflexiblen Finanzierungsregeln der gesetzlichen Krankenversicherung sowie Überschneidungen bei den gesetzlichen Anforderungen an Medizinprodukte in Deutschland. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung der Krankenkassen als Gesprächspartner der Industrie weiter zunehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Elektromedizinische Technik im ZVEI Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/6302206 Telefax: 069/6302390

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