Pressemitteilung | (DGLR) Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.

Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2004 in Dresden / DGLR verleiht Ludwig-Prandtl-Ring an Prof. Egon Krause

(Bonn) - Ihre höchste Auszeichnung im Bereich der Flugwissenschaften verleiht die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V. (DGLR) am 20. September 2004 im Rahmen des Festaktes zur Eröffnung ihres diesjährigen Luft- und Raumfahrtkon-gresses in Dresden an Prof., Prof. h.c. (Rus) Egon Krause, Ph.D.

Die 1912 gegründete DGLR ist mit ihren rund 3000 Mitgliedern weltweit die zweitälteste technisch-wissenschaftliche Vereinigung der Luft- und Raumfahrt. In ihr sind sämtliche Fach- und Arbeitsbereiche dieser Branche vertreten. Der Ludwig-Prandtl-Ring wird von der DGLR jährlich einmal an eine Persönlichkeit im In- oder Ausland für Verdienste um die Flug-wissenschaften durch eigene hervorragende wissenschaftliche Leistungen verliehen.

Der 1875 geborene Ludwig Prandtl begründete die moderne Strömungsmechanik und Aerodynamik. Seine epochalen Beiträge waren die Grenzschichttheorie (die er vor genau hundert Jahren erstmals vorstellte) und die Tragflügeltheorie. Beide sind die Basis der heute angewendeten Methoden der Flugzeug-Aerodynamik.

In seiner Laudatio bezeichnete Prof. Dipl.-Math. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Klaus Gersten, Ludwig-Prandtl-Ring-Preisträger des letzten Jahres, Prof. Krause als den führenden CFD-Wissenschaftler in Deutschland. CFD steht für Computational Fluid Dynamics, das heißt die numerische Lösung der Strömungsgleichungen mittels Computer. Krause leitete bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1998 25 Jahre das aerodynamische Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Er setzte in vorbildlicher Weise Theorie, Experiment und Numerik - in gegenseitiger Befruchtung - für die wissenschaftliche Forschung ein.

Während eines NATO-Stipendiums in den USA machte er schon 1964 Messungen zur Überschallverbrennung. Die erfolgreichen Versuche zeigten erstmals die Machbarkeit eines sogenannten „Scramjets“ (Supersonic Combustion Ramjet). Vierzig Jahre später, im März dieses Jahres, erreichte das NASA-Experimentalflugzeug X-43 mit einem Scramjet-Antrieb eine Flugmachzahl von 7 – ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Entwurf eines Hyperschall-Verkehrsflugzeuges für transkontinentale Flüge. Prof. Krause hat 76 Dissertationen betreut und 150 Veröffentlichungen verfasst.

„Mit seinen imponierenden wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten der Aerodynamik und Strömungsmechanik“, stellte Prof. Gersten fest, „ist Prof. Krause ein würdiger Prandtl-Ring-Träger“.

Quelle und Kontaktadresse:
DGLR Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V. Ferdi Olbert, Öffentlichkeitsarbeit Godesberger Allee 70, 53175 Bonn Telefon: (0228) 308050, Telefax: (0228) 3080524

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