Deutscher Lehrerverband mahnt im Umgang mit dem Coronavirus an Schulen Besonnenheit und eine bundeseinheitliche Gesamtstrategie an
(Berlin) - Der Deutsche Lehrerverband geht von einer in den nächsten Wochen und Monaten deutlich ansteigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus an deutschen Schulen aus. In diesem Zusammenhang mahnt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, zu Besonnenheit. Er habe Verständnis dafür, dass sich viele Eltern und Schüler Sorgen machten. Überzogene Panikreaktionen seien aber fehl am Platz und nutzten auch der Sache nicht. Besonders wichtig, so Meidinger, sei die Umsetzung der hygienischen Präventionsmaßnahmen an den Schulen.
Der Lehrerverbandsvorsitzende kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die unterschiedlichen Verfahrensweisen in mehreren Bundesländern und an einzelnen Schulen im Umgang mit Verdachtsfällen oder Reiserückkehrern aus Risikogebieten eine zusätzliche Verunsicherung der Bevölkerung bewirkten. Meidinger betonte: "An der einen Schule wird der Unterricht abgesagt, weil nicht genügend Desinfektionsmittel vorhanden sind, an der anderen Schule wird so wie vom Robert-Koch-Institut empfohlen nur bei verifizierten Verdachtsfällen gehandelt - diese Unterschiede sind nach außen kaum vermittelbar!"
Er forderte glasklare bundeseinheitlich anwendbare Verfahrensweisen und Richtlinien für die Schulen, auf die sich die KMK schnell einigen müsse.
Der Verbandschef bekräftigte: "Im Mittelpunkt muss natürlich die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften stehen. Es ist aber auch klar, dass extreme Maßnahmen wie in China, bei denen Schulen monatelang geschlossen werden, in Deutschland kaum umsetzbar sind, ganz abgesehen davon, dass dann auch Abschlussprüfungen gefährdet sind."
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