Deutscher Lehrerverband fordert von der Bildungspolitik mehr Anstrengungen zur Deckung des Lehrerbedarfs an beruflichen Schulen
(Berlin) - Aus Anlass der Veröffentlichung der Bertelsmann-Studie zum künftigen Lehrerbedarf an beruflichen Schulen hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, die bisherige Fixierung der politischen und öffentlichen Bildungsdebatte auf akademische Abschlüsse beklagt. Das habe unter anderem dazu geführt, dass für nicht wenige Abiturientinnen und Abiturienten das berufliche Lehramt nicht in der hohen Wertigkeit wahrgenommen wird, die ihr zukommt.
Der Verbandsvorsitzende fügte hinzu: "Es ist bedauerlich, dass sich die Bildungspolitik in den letzten Jahrzehnten an den dauerhaften Lehrermangel vor allem an gewerblichen beruflichen Schulen geradezu gewöhnt hat, obwohl durch diesen Mangel gravierende negative Auswirkungen auf die Qualität und die Leistungsfähigkeit der dualen Ausbildung in Deutschland zu befürchten sind."
Meidinger plädierte dafür, bei der Gewinnung eines ausreichenden Lehrernachwuchses an beruflichen Schulen sowohl auf die grundständige Lehrerbildung als auch auf die Weiter- und Nachqualifikation von Quereinsteigern zu setzen, die wegen der Nähe der beruflichen Lehrerbildung zur Berufspraxis traditionell eine größere Rolle als im allgemeinbildenden Bereich spielen.
Konkret schlug der DL-Präsident vor, in der gymnasialen Oberstufe der Gymnasien und Gesamtschulen im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung verstärkt über die Chancen und Möglichkeiten beruflicher Lehrämter zu informieren und die Möglichkeit und das Angebot von Orientierungspraktika an Berufsschulen für Abiturientinnen und Abiturienten auszubauen und zu erweitern.
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