Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Deutscher Kulturrat fordert umgehende Reform der so genannten Ausländersteuer

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat am 23. Oktober in einem Pressegespräch noch einmal bekräftigt, dass die Reform der so genannten Ausländersteuer nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden kann. Seit dem 11. September ist noch klarer geworden, welche Bedeutung der Kulturaustausch hat. Der Staatsminister für Kultur und Medien, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, geht davon aus, dass der internationale Kulturaustausch in den letzten Jahren um ein Drittel zurückgegangen ist. Grund für diesen Rückgang ist eine Übermaßbesteuerung.

In den Niederlanden wurde zum 1. Januar dieses Jahres die Besteuerung ausländischer Künstlerinnen und Künstler reformiert mit dem Ergebnis, dass die Niederlande als Auftrittsland an Attraktivität gewonnen haben und der Kulturaustausch intensiviert wurde. Eine solche Reform ist auch in Deutschland dringend erforderlich.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte am 23. Oktober bei dem Pressegespräch: "Die Niederlande haben uns vorgemacht, dass eine Reform der Besteuerung ausländischer Künstlerinnen und Künstler möglich ist, ohne den bürokratischen Aufwand zu vergrößern. In den Niederlanden können auch im Rahmen der pauschalen Besteuerung Kosten geltend gemacht werden. Die Steuerlast ist dadurch deutlich gesunken. Der Auftrittsmarkt Niederlande wurde im Gegenzug attraktiver. Die Besteuerung ausländischer Künstlerinnen und Künstler gibt uns ein Beispiel, wie wir von den Nachbarn lernen können.

Bundesfinanzminister Eichel muss endlich handeln, damit in Deutschland der Schaden für den Kulturaustausch nicht noch größer wird.

Dick Molenaar, Spezialist für die internationale Besteuerung von Künstlern, aus den Niederlanden forderte in dem Pressegespräch die Bundesregierung ebenfalls auf, die Benachteiligung von ausländischen Künstlerinnen und Künstlern in Deutschland zu beenden. In den Niederlanden müssen deutsche Künstlerinnen und Künstler einen erheblich geringen Steuersatz bezahlen als niederländische Künstlerinnen und Künstler in Deutschland, das ist, so Molenaar weiter, eindeutig europarechtswidrig.

Die aktuelle Stellungnahme des Deutschen Kulturrates "Bemessungsgrundlage für so genannte Ausländersteuer anpassen!" ist zu finden unter: www.kulturrat.de/aktuell/Stellungnahmen/bemessung.htm

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Weberstr. 59 a 53113 Bonn Telefon: 0228/201350 Telefax: 0228/2013521

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