Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Deutscher Kulturrat debattierte zur Zukunft des bürgerschaftlichen Engagement

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, veranstaltete vom 17. bis 19.03.2000 in Kooperation mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel eine Fachtagung zum Thema "Ehrenamt in Kultur und Arbeitsgesellschaft".



Mit einem ausgewiesenen Fachpublikum diskutierten Mitglieder der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements", die Parlamentarische Staatssekretärin in Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Edith Niehuis, Wissenschaftler und Experten aus Kultureinrichtungen, Kulturverbänden und Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände. An unterschiedlichen Beispielen wie z.B. dem Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau, und der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, wurde veranschaulicht, wie ehrenamtlich Aktive in Kultureinrichtungen verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen, die ansonsten die Einrichtungen nicht anbieten könnten.



Vorträge über die Unterstützung des Ehrenamts am Beispiel der Imagekampagne des Deutschen Sportbund und den Qualifizierungsprozess für Ehren- und für Hauptamtliche in der Arbeiterwohlfahrt ermöglichten einen Blick über den Tellerrand des Kulturbereiches. Die Stellvertretende Vorsitzende Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements", Marie-Luise Dött, MdB (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) stellte die Zielsetzung und die Aufgaben der Enquete-Kommission vor. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Wilhelm Schmidt, MdB ebenfalls Mitglied der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" freute sich, dass nach den Wolfenbütteler sportpolitischen Gesprächen nun in der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel zusammen mit dem Deutschen Kulturrat der kulturpolitische Dialog zum bürgerschaftlichen Engagement geführt wird.



Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Auf dieser Fachtagung wurde deutlich, dass das Thema "Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements" zu den wichtigen kulturpolitischen Fragen gehört. Die Bürgerinnen und Bürger wollen sich mit ihrer Zeit und mit ihrem Geld für die Kultur engagieren. Die Kultureinrichtungen öffnen sich für das Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Es bestehen also die besten Voraussetzungen zu einer stärkeren Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger für das kulturelle Leben. Zum Erhalt des bestehenden und zur weiteren Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements muss die Politik die Rahmenbedingungen verbessern." Olaf Zimmermann nannte als Beispiel, dass eine tief greifende Änderung in der Verwaltungspraxis der Öffentlichen Hand erforderlich ist. Bürgerschaftlichem Engagements wird von der Öffentlichen Verwaltung häufig mit Misstrauen begegnet. Umständliche und für Vereine kaum anwendbare Regelungen im öffentlichen Haushaltsrechts behindern bürgerschaftliches Engagements im Kulturbereich. Bürgerschaftliches Engagements im Kulturbereich unterliegt anderen Zielen und Organisationsstrukturen als staatliches Handeln. Die Stärke des bürgerschaftlichen Engagements liegt darin, dass unbürokratisch agiert wird, Menschen sich aus Überzeugung für eine Sache einsetzen, die ihnen und anderen nützt. Sobald die Verwaltung verlangt, dass Kulturorganisationen so handeln und arbeiten wie der Staat, weil sie öffentliche Mittel erhalten, wird das bürgerschaftliche Engagements oft unmöglich gemacht, so Olaf Zimmermann abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: Deutscher Kulturrat, Weberstr. 59a , 53113 Bonn, Telefon: 0228/20135-0, Telefax: 0228/20135-21; Quelle: Deutscher Kulturrat

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