Pressemitteilung |

Deutscher Hausfrauen-Bund gegen Zwangspfand

(Bonn) - Der Bundesverband des Deutschen Hausfrauen-Bundes (DHB) wendet sich gegen die geplante Novelle der Verpackungsverordnung zur Einführung eines Pflichtpfandes auf Getränkedosen. Mit einem Schreiben an den Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber stützt der bundesweit organisierte Hausfrauen-Bund die kritische Haltung Bayerns und befürwortet das Mehrwegsicherungskonzept der Bayerischen Staatsregierung. Danach ist eine jährliche Mindestabfüllmenge von 25 Milliarden Litern Getränke in ökologisch vorteilhaften Verpackungen vorgesehen, mindestens 22 Milliarden Liter hiervon in Mehrwegverpackungen.

Nach Auffassung des DHB gäbe es durch die Einführung eines Pflichtpfandes nach einer nicht nachvollziehbaren Unterscheidung zwischen ökologisch vorteilhaften und ökologischen nachteiligen Verpackungen keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können künftig beim Einkauf nicht mehr zwischen Mehrweg und Einweg oder zwischen ökologisch vor- und nachteiligen Verpackungen unterscheiden. Dadurch wird das Mehrwegsystem entgegen der Vorstellungen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin nicht stabilisiert, sondern weiter ausgehebelt.

Die geplanten Änderungen der Verpackungsverordnung sind nach Worten von Pia Gaßmann, Präsidentin des DHB, verbraucherfeindlich: "Durch ein Pflichtpfand wären die Menschen gezwungen, zu Hause einen hohen Mehraufwand beim Trennen zu betreiben und eine Vielzahl leerer Pfandverpackungen wieder in die Geschäfte zurückzubringen. Weiterhin befürchten wir, dass die Kosten für das neue Rücknahmesystem an die Kunden weitergegeben werden. Aus unserer Sicht ist dies unzumutbar."

Auch der bayerische Landesverband des DHB wandte sich mit seinen Einwänden gegen das geplante Pflichtpfand an den Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.

Der Hausfrauen-Bund appelliert an die Verbraucher, stärker über ihr eigenes Umweltverhalten nachzudenken. "Wenn die Verbraucher Mehrwegverpackungen kaufen, Einwegverpackungen in das Recyclingsystem geben und nicht die Landschaft vermüllen, brauchen wir keine Vorschriften für das Verbraucherverhalten", so Gaßmann. Handel und Industrie hätten im übrigen mehrfach angeboten, umfassende Maßnahmen zur Verbraucheraufklärung und Aktionen für saubere Landschaften durchzuführen. Dies sollte Teil der freiwilligen Vereinbarungen zwischen Politik und Wirtschaft sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausfrauen-Bund e.V. Coburger Str. 19 53113 Bonn Telefon: 0228/237799 Telefax: 0228/238858

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