Deutscher Hausärzteverband begrüßt Schwerpunkte der Gesundheitsministerkonferenz - "Stärkung der Hausarztmedizin für die geriatrische Versorgung unerlässlich"
(Berlin) - Die Gesundheitsministerkonferenz tagt am 21. und 22. Juni in Bremen. Die medizinische Versorgung älterer Patienten bildet dabei das diesjährige Schwerpunkthema. Der Deutsche Hausärzteverband begrüßt ausdrücklich, dass die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der Länder die geriatrische Versorgung in den Fokus ihrer Beratungen rücken. Er fordert eine klare Stärkung der Hausärztinnen und Hausärzte als erste Ansprechpartner der geriatrischen Patienten und warnt vor einer weiteren Zersplitterung der ambulanten Versorgungsstrukturen durch die Einführung eines Facharztes für Geriatrie.
"Die Geriatrie ist ein Querschnittsfach, das alle Arztgruppen, egal ob Hausärzte oder Gebietsfachärzte, gleichermaßen betrifft. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen sich daher alle Ärzte noch intensiver mit den Besonderheiten der geriatrischen Versorgung beschäftigen", so Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. Die Wahl des diesjährigen Schwerpunktthemas sei daher ein wichtiges Zeichen und zeige, dass die Relevanz der Aufgabe erkannt werde.
Die kontinuierliche Betreuung und die Koordination der Behandlung durch den vertrauten Hausarzt sei gerade bei älteren Patientinnen und Patienten, die häufig an mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig leiden, besonders wichtig. "Patientinnen und Patienten, die seit Jahrzehnten von ihrem Hausarzt betreut werden, wollen nicht auf einmal in einer geriatrischen Schwerpunktpraxis landen", so Weigeldt. Er kritisierte, dass bereits heute versucht wird, Hausärztinnen und Hausärzte über bestimmte Abrechnungsziffern systematisch aus der geriatrischen Versorgung zu verdrängen und hausärztliche Aufgaben an Spezialisten auszulagern. "Niedergelassene Geriater, die in der Regel weder die Patienten kennen noch flächendeckend die Versorgung sicherstellen können, machen die Behandlungsprozesse nicht besser, dafür aber deutlich komplizierter und bürokratischer", so Weigeldt.
Weigeldt betonte, dass für die Patienten, denen in der ambulanten Versorgung nicht mehr optimal geholfen werden kann, ausreichend Kapazitäten in spezialisierten geriatrischen Kliniken zur Verfügung stehen müssen. "Wir sind uns mit vielen Kolleginnen und Kollegen der Geriatrie in den Kliniken einig, dass die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und den Hausärzten ein ganz wichtiger Schlüssel ist, um die geriatrische Versorgung sinnvoll und effizient zu strukturieren", sagte Weigeldt. Er betonte, dass Tageskliniken, die eng mit den betreuenden Hausärzten zusammenarbeiten, eine sinnvolle Maßnahme bei der Versorgung geriatrischer Patienten darstellen können.
Der Deutsche Hausärzteverband hatte in der vergangenen Woche auf einer Fachtagung Geriatrie Konzepte und Ideen zur Weiterentwicklung der geriatrischen Versorgung diskutiert.
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