Deutscher BundeswehrVerband beurteilt Reformpläne skeptisch / Kirsch: "Ideelle Anreize reichen nicht aus, um den Dienst in der Bundeswehr hinreichend attraktiv zu machen"
(Berlin) - Mit großer Skepsis hat der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Ulrich Kirsch, die von Verteidigungsminister Thomas de Maizière vorgestellten Pläne zur Neuausrichtung der Bundeswehr zur Kenntnis genommen.
"Der Minister hat eine kluge und durchdachte Lagefeststellung vorgenommen. Und er hat Recht, wenn er sagt, die Reform kann ohne überzeugte Menschen nicht gelingen. Aber wie sollen die Menschen in den Streitkräften die Veränderung als Chance begreifen? Was sollen sie glauben?"
Schon oft seien ihnen Reformen und Chancen angekündigt worden, sagte Kirsch. Als Folge hätten sie allerdings regelmäßig ihre militärische Heimat verloren und den Wohnort wechseln müssen. Dies habe zu massivem Vertrauensverlust geführt. Kirsch: "Diese Reform wird nur dann gelingen, wenn der Dienst in den Streitkräften deutlich attraktiver wird. Konkrete Angebote dazu bleibt der Minister leider schuldig."
Tatsächlich seien gesellschaftliche Anerkennung sowie das Gefühl, einen Ehrendienst zu versehen, wichtige Motive. Sie allein reichten aber nicht aus. Kirsch: "Verteidigungsminister de Maizière muss jetzt die ideellen Anreize um spürbare materielle für alle Soldatinnen und Soldaten und Zivilbeschäftigten ergänzen. Hier hat der Deutsche BundeswehrVerband seine Hausaufgaben gemacht, unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug!"
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Deutscher BundeswehrVerband e.V. (DBwV), Bundesgeschäftsstelle
Wilfried Stolze, Pressesprecher
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