Deutscher Brunnentag: Mineralbrunnen-Branche zieht Bilanz
(Berlin/Potsdam) - Die Absatzkurve von deutschem Mineralwasser zeigt auch im Jahr 2002 weiter nach oben. Das beliebteste alkoholfreie Getränk legte in den ersten neun Monaten 2002 um gut sieben Prozent zu. Wir erwarten für das Jahr 2002 ein gutes Absatzplus. Ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser von 108 Litern liegt durchaus im Machbaren, sagte Wolfgang Stubbe, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen (VDM), am 21. Oktober auf der VDM-Mitgliederversammlung, dem Deutschen Brunnentag, in Potsdam.
Der Absatz wuchs insbesondere im Osten Deutschlands. Vor allem Unternehmen, die vorrangig den Discountbereich beliefern, konnten ihren Absatz ausbauen. Den erhöhten Zuspruch der Discounter führt Stubbe auf Teuro-Diskussion und Wirtschaftsskepsis zurück. Der Marktanteil der Discounter lag im ersten Halbjahr 2002 bei gut 20 Prozent (im Vorjahreszeitraum: knapp 15 Prozent). Mit dem Mineralwasser-Absatz der Discounter stieg der Anteil an PET-Einwegflaschen. Aber auch Mehrwegsysteme aus PET steigerten 2002 ihren Anteil. Die Marktanteile von Glas und PET stehen im Verhältnis von 65 zu 35, schätzt der Verband Deutscher Mineralbrunnen.
Der Umsatz der Mineralbrunnen-Unternehmen blieb deutlich hinter der Absatzsteigerung zurück. Weitere Belastungen wie Öko-Steuer und LKW-Maut kommen in den nächsten Monaten auf die Branche zu. Die Maut-Gebühr belastet Mineralwasser besonders, weil es zu einem Großteil in Mehrweg abgefüllt wird. Auf Autobahnen müssen die Brunnenbetriebe doppelte Streckengebühren bezahlen, weil der Rücktransport des Leergutes gleichermaßen zu Buche schlägt, kritisiert Stubbe.
Im Mineralwasser-Segment hält der Trend zu Mineralwasser mit wenig Kohlensäure und zu ganz stillen Wässern ohne Kohlensäure an: Mineralwässer mit wenig Kohlensäure konnten in den ersten drei Quartalen um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Der Absatz von deutschen Mineralwässern ganz ohne Kohlensäure hat sich verdoppelt. Wenngleich auch auf einer geringen Basis, so zeigt dies, dass sich deutsches Mineralwasser ohne Kohlensäure gegenüber den ausländischen Wässern im Markt behaupten kann. Hier ist noch Potenzial für deutsche Brunnen vorhanden, erläutert Stubbe.
Die Fruchtschorlen sind im Segment der Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke auch im Jahr 2002 die Gewinner. Um rund elf Prozent konnten die Fruchtsaft-Mineralwasser-Mischungen ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Die Mischung aus Geschmack, natürlichen Zutaten und Qualität machen die Schorle zum beliebtesten Erfrischungsgetränk der deutschen Mineralbrunnen, erklärt der VDM-Geschäftsführer den Erfolg der Fruchtschorle über die vergangenen Jahre.
Der VDM vertritt die politischen und wirtschaftlichen Interessen der 235 deutschen Brunnenbetriebe. Der Organisationsgrad der Branche beträgt nahezu 100 Prozent. Der Verband und seine Gremien setzen sich insbesondere für die Qualitätspolitik der deutschen Mineralbrunnen ein. Sie beraten außerdem in wissenschaftlichen, rechtlichen und technischen Fragen der alkoholfreien Getränkebranche.
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