Pressemitteilung | Bundesverband Beteiligungskapital – German Private Equity and Venture Capital Association e.V. (BVK)

Deutscher Beteiligungsmarkt wächst unverändert weiter / BVK meldet für 2000 wiederum Rekordjahr

(Berlin) – Der deutsche Beteiligungsmarkt hat das Jahr 2000 mit einem Rekordzuwachs abgeschlossen. Die vorläufigen Ergebnisse der Statistik des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften – German Venture Capital Association e.V. (BVK) für das vergangene Jahr zeigen, dass sich das Wachstum des Beteiligungsmarktes in Deutschland fortsetzt.

Das Portfolio der 168 ordentlichen Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) stieg dem Volumen nach zum 31.12.2000 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (13,9 Milliarden DM) auf 18,9 Milliarden DM. Das ist eine Steigerung von 35,9 Prozent. Dieses Volumen entfiel auf 4.983 kleine und mittlere Unternehmen in 7.136 Beteiligungen. Bei der Zahl der Partnerunternehmen (+ 12,7 Prozent) und der Beteiligungen (+ 19,0 Prozent) wurden Zuwächse erzielt.

Mit 7,5 Milliarden DM erreichte das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr (5,5 Milliarden DM) ein neues Rekordvolumen (Zuwachs: 36 %). Die Neuinvestitionen entfielen auf 1.844 Unternehmen (Vorjahr: 1.369) und 2.504 Beteiligungen (Vorjahr: 1.891). Durchschnittlich wurden im abgelaufenen Jahr 4,0 Millionen DM pro Unternehmen im Jahr investiert, ebenso viel wie 1999. Der Zuwachs bei der Zahl der Partnerunternehmen betrug 34,7 Prozent und bei der Zahl der Beteiligungen 32,4 Prozent.

Die Abgänge beliefen sich auf insgesamt 2,2 Milliarden DM (Vorjahr: 1,5 Milliarden DM), die sich auf 1,8 Milliarden DM Veräußerungen und Rückzahlungen (Vorjahr: 1,2 Milliarden DM) und auf 0,4 Milliarden DM totale Verluste (Vorjahr: 0,3 Milliarden DM) verteilten. Während die Verluste um 22 Prozent zunahmen, waren es bei den Veräußerungen 50 Prozent.


Allen Unkenrufen zum Trotz: Early stage-Geschäft und High-Tech-Investitionen im Aufwind / starke Gründerszene in Deutschland
Obwohl die Struktur der Investitionen nach Finanzierungsphasen noch nicht bekannt ist, geht der BVK davon aus, dass vor allem das Early stage-Geschäft und Investitionen in High-Tech-Unternehmen den Markt im vergangenen Jahr erneut stark angekurbelt haben. Wesentliche Impulse sieht der BVK in der seit Mitte der 90er Jahre greifenden Initiative, kleine Technologieunternehmen mit Beteiligungskapital auszustatten, sowie im intensiven Gründungsgeschehen in den High-Tech-Branchen.

Die Kurseinbrüche am Neuen Markt haben zwar Wirkung gezeigt, jedoch nicht in dem befürchteten dramatischen Ausmaß. „Natürlich sind dadurch die Bewertungen von Unternehmen und somit die Preise für Unternehmensanteile wieder auf das normale Niveau zurückgekehrt“, sagt Dr. Holger Frommann, Geschäftsführer des BVK. „Dennoch hat diese Entwicklung im zweiten Halbjahr 2000 keine negativen Auswirkungen erzielt – im Gegenteil: Der Markt hat noch zulegen können.“

Die vorläufige Statistik 2000 basiert auf den von den BVK-Mitgliedern gemeldeten Eckdaten. Folglich kann eine zahlenmäßige Differenzierung nach Marktsegmenten noch nicht erfolgen. Es hat sich aber gezeigt, dass jene Gesellschaften, die vorrangig im Early stage-Bereich aktiv sind, im Jahr 2000 insgesamt 3,5 Milliarden DM in 894 Unternehmen investierten (Vorjahr: 1,8 Milliarden DM in 560 Unternehmen). Dies spiegelt das ungebrochene Interesse am Early stage-Bereich wider, wenngleich einzelne Gesellschaften offensichtlich ihren Branchenfokus überdacht haben und gegenüber dem Internet-related-Bereich – und hier vor allem gegenüber dem Bereich des E-Commerce - vorsichtiger geworden sind.


Beteiligungsmarkt: Quo vadis?
Die Turbulenzen am Neuen Markt und im Internet-related-Bereich haben im Beteiligungsmarkt eine gewisse Konsolidierung eingeleitet. Die Rückkehr zur Normalität bei den Bewertungen ist hierfür ein erstes Zeichen. Eine Bereinigung im Markt wird sicherlich nachfolgen.

Von einer Krise im Beteiligungsmarkt in Deutschland zu sprechen, hält Albrecht Hertz-Eichenrode, Vorstandsvorsitzender des BVK, jedoch für abwegig: „Ich erwarte eine relativ kurze Konsolidierungsphase. In Deutschland hat sich eine Eigenkapitalkultur etabliert, die nicht mehr umzukehren ist. Die Gründungsaktivitäten werden sich fortsetzen; das Interesse an den High-Tech-Branchen ist ungebrochen. Die Potentiale für Eigenkapitalinvestoren – sowohl was die Kapitalquellen als auch die Beteiligungsmöglichkeiten anbelangt - werden immer größer. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die Steuerreform ab 2002 unserem Markt Flügel verleiht.“

Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. – German Venture Capital Association e. V. (BVK), Berlin, hat die Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und das öffentliche Bewusstsein zu Funktion und Bedeutung von Beteiligungsgesellschaften als verlässliche Partner für Unternehmen, Initiatoren wirtschaftlichen Wachstums und Stabilitätsfaktor für die Wirtschaft Deutschlands zu fördern.

Quelle und Kontaktadresse:
Rückfragen bitte an: Albrecht Hertz-Eichenrode, Vorstandsvorsitzender des BVK Tel.: 0511/2 80 07-14 Dr. Holger Frommann, Geschäftsführer des BVK Tel.: 030/30 69 82-0 Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. German Venture Capital Association e.V. (BVK) Residenz am Deutschen Theater/Reinhardtstr. 27 c 10117 Berlin Telefon: 030/3069820 Telefax: 030/30698220

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