Deutscher Behindertenrat warnt Bundesregierung / Rentenpolitik stärker auf Menschen mit Behinderungen ausrichten
(Berlin) - Die Rentenpolitik der Bundesregierung berücksichtigt die Interessen der Menschen mit Behinderungen in Deutschland nicht konsequent genug. Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hält das für falsch und legt ein Forderungspapier vor.
"Rente und Behinderung werden immer noch getrennt gedacht. Dabei sind es Menschen mit Behinderungen, die von Abschlägen bei Erwerbsminderungsrenten besonders betroffen sind. Sie sind es auch, die oft und lange arbeitslos sind, nicht privat vorsorgen können und damit geringe Renten zu erwarten haben", sagt der DBR-Sprecherratsvorsitzende und SoVD-Präsident Adolf Bauer anlässlich der bevorstehenden Beratung des Rentenpakets im Bundeskabinett.
Ein Forderungspapier des DBR listet auf, was die Bundesregierung tun kann, um die Rentenpolitik stärker in das Interesse der behinderten Menschen zu rücken.
"Altersarmut ist oft eine Folge von Arbeitslosigkeit. Und von der sind Menschen mit Behinderungen besonders betroffen", "Ihre Arbeitslosenquote ist signifikant höher als in der Gesamtbevölkerung", betont Adolf Bauer, der die Interessen von 2,5 Millionen Menschen mit Behinderungen vertritt. Als ein besonderes Alarmzeichen wertet er die Entwicklung am Arbeitsmarkt: "Während bundesweit die Arbeitslosigkeit sinkt, wirkt sich dieser Trend für die Menschen mit Behinderungen nur verhalten aus. Schon jetzt liegt der Anteil der Schwerbehinderten an der Gesamtarbeitslosigkeit bei 6,3 Prozent", so Bauer. Verbesserungen fordert der DBR auch beim Zugang zur Rehabilitation und für die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten will das Aktionsbündnis ganz abschaffen.
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