Deutscher Ärztinnenbund für Frauenquote in Wirtschaft und Medizin / Gesetzliche Regelung in der Wirtschaft ist ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen
(Berlin) - Bundesjustizminister Heiko Maas und Familienministerin Manuela Schwesig wollen die Frauenquote in den Aufsichtsräten der Wirtschaft noch in den ersten 100 Tagen der Regierung auf den Weg bringen. Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. unterstreicht in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer festen Quote in der Medizin als einem weiteren Bereich von großer gesellschaftlicher Bedeutung.
Dr. med. Regine Rapp-Engels, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes: "Der Einführung der Quote in der Wirtschaft wird absolute Priorität eingeräumt. Nach Auffassung des DÄB sollten weitere Schritte auch im Bereich der Medizin greifen, in dem sich zahlreiche Veränderungen bereits abzeichnen. Die vielzitierte Zukunft der Medizin ist bisher nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich. Perspektivisch sollte sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis jedoch auch bei Führungspositionen wie Chefärztinnen, Klinikleitungen, in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und in der Wissenschaft widerspiegeln".
Der Deutsche Ärztinnenbund unterstützt in diesem Zusammenhang die Aktion "ProQuote Medizin - mehr Frauen an die Spitze"/www.pro-quote-medizin.de und fordert, mindestens 40 Prozent der Führungspositionen in der Medizin und damit auch der Dekanate, der medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbände bis 2018 mit Frauen zu besetzen.
"Solange es so ist, dass Medizinerinnen in Führungspositionen und in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind, wird eine Quote gebraucht", sagt Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk für die Aktion proQuote Medizin. "Es reicht nicht, wenn in der Politik zum Teil verbindliche und in der Privatwirtschaft unverbindliche Vorgaben gemacht werden. Auch für den Medizinbereich müssen feste Quoten entwickelt werden, um die hier vorherrschenden traditionelle Strukturen aufzubrechen".
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