Pressemitteilung | k.A.

Deutsche Windindustrie festigt Stellung im Weltmarkt – stark wachsender Export und stabiler Inlandsmarkt

(Osnabrück) – Die deutsche Windindustrie befindet sich weiter im Aufschwung. Auch 2005 konnte sich die Branche einen hohen Anteil am Weltmarkt sichern. Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug 2005 gut 4 Milliarden Euro gegenüber 3,1 Milliarden Euro 2004, was einer Steigerung von 28 Prozent entspricht. Am weltweiten Gesamtumsatz von 10,6 Milliarden Euro lag die deutsche Wertschöpfung in 2005 damit bei rund 38 Prozent. Die Exportquote betrug rund 71 Prozent gegenüber 59 Prozent in 2004 und liegt damit erstmals auf gleicher Höhe mit der des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland (2005: 73,6 Prozent). Der Inlandsmarkt stabilisierte sich: Im ersten Halbjahr 2006 wurden in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 883 Megawatt (MW) errichtet – 73 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zu diesem Ergebnis kam eine Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

„Mit 38 Prozent am weltweiten Umsatz ist die deutsche Windindustrie Spitzenreiter. Damit haben die deutschen Hersteller und Zulieferer ihre Position im Weltmarkt gefestigt. Dieses gute Ergebnis überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass der Weltmarkt in 2005 um rund 40 Prozent gewachsen ist“, kommentiert Norbert Giese, Vorsitzender der Windbranche im VDMA und Geschäftsführer Siemens Wind Power GmbH, das Ergebnis. „Die zunehmende Bedeutung des Exports für die Branche zeigt sich überdeutlich im Zuwachs der deutschen Wertschöpfung von fast 1 Milliarde Euro, die allein durch das Auslandsgeschäft erwirtschaftet wurde“, so Giese weiter. „Für 2006 rechnen wir mit ähnlich guten Ergebnissen wie 2005, da die Exportmärkte weiterhin boomen“, resümiert Giese.

Ungewöhnlich hoch fiel die neu installierte Leistung im 1. Halbjahr 2006 in Deutschland aus. Entgegen dem Trend wurden mit rund 880 MW gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres rund 370 MW mehr installiert. „Diese Entwicklung ist auf Sondereffekte zurückzuführen. Durch das enorme Wachstum des Weltmarktes 2005 wurden im Inland viele Projekte aufgrund von Lieferengpässen in der Beschaffungskette und damit verbundenen Verzögerungen bei der Auslieferung von 2005 nach 2006 verschoben“, betont Ralf Bischof, Geschäftsführer Bundesverband WindEnergie. Dieser Nachholeffekt zeigt sich insbesondere im 1. Quartal 2006, in dem die meisten Anlagen errichtet wurden. Im 2. Quartal 2006 wurden bereits deutlich weniger Projekte realisiert. „Deshalb rechnen wir nicht damit, dass wie in den Jahren davor, zwei Drittel der Anlagen im 2. Halbjahr errichtet werden. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2006 gehen wir von einer neu installierten Leistung zwischen 1600 MW und 1800 MW aus“, so Bischof weiter.

Ende Juni 2006 waren bundesweit 18.054 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 19.299 MW installiert. Dieser Anlagenbestand kann in einem durchschnittlichen Windjahr rund 35,4 TWh Strom erzeugen und damit 6,8 Prozent des deutschen Strombedarfs decken.

Die wichtigsten Zahlen, erstellt vom Deutschen Windenergie-Institut im Auftrag von BWE und VDMA:
Inlandsmarkt 1. Halbjahr 2006
Neue Windenergie-Kapazitäten in Deutschland: 883 MW (+73 Prozent i. Vgl. 1.Hj. 2005))
Gesamte Windenergie-Kapazität in Deutschland zum 30.6.2006: 19.299 MW
Gesamte Windenergie-Kapazität Niedersachen: 5.089 MW (+182 MW seit 31.12.2005)
Gesamte Windenergie-Kapazität Brandenburg: 2.863 MW (+244 MW seit 31.12.2005)
Gesamte Windenergie-Kapazität NRW: 2.317 MW (+93 MW seit 31.12.2005)
Gesamte Windenergie-Kapazität Schleswig-Holstein: 2.290 MW (+26 MW seit 31.12.2005)
Gesamte Windenergie-Kapazität Sachsen-Anhalt: 2.283 MW (+89 MW seit 31.12.2005)

Deutsche Windkraftindustrie 2005 (Vergleich zu 2004)
Deutsche Wertschöpfung Inland: 1.159 Mio. Euro (-11 Prozent)
Deutsche Wertschöpfung Export: 2.867 Mio. Euro (+55 Prozent)
Deutsche Wertschöpfung gesamt: 4.026 Mio. Euro (+28 Prozent)
Deutsche Exportquote: 71 Prozent (59 Prozent)
Weltmarktvolumen: 10.640 Mio. Euro (+69 Prozent) oder 10.913 MW (+43 Prozent)

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), Bundesgeschäftsstelle Matthias Hochstätter, Pressesprecher Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabrück Telefon: (0541) 350600, Telefax: (0541) 3506030

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